Für Undine Zimmer war das die Realität. In einem ganz eigenen, souveränen Ton erzählt sie davon, was das tatsächlich bedeutet: von ihren Eltern, die als „nicht integrierbar in den Arbeitsmarkt" gelten, von mitleidigen Lehrern, verständnislosen Sachbearbeitern, der Furcht, bloßgestellt zu werden und dem ständigen Gefühl, nicht dazuzugehören. Jenseits aller Klischees gibt sie einen Einblick in eine Welt, über die zwar viel geredet wird, aber von der kaum wirklich jemand etwas weiß. Ein einfühlsamer und authentischer Bericht, der zeigt, dass Chancengleichheit und Klassenlosigkeit in Deutschland immer noch unerreichte Ziele sind.
»Träumen kostet Mut, wenn dir keiner Hoffnung macht. Und es bleibt immer diese Angst, dass ich trotz aller Anstrengung versagen und das Leben meiner Eltern leben werde.« (Undine Zimmer)
Undine Zimmer ist im Vorfeld der Solidaritätskollekte auf Einladung des Koordinationskreises kirchlicher Arbeitsloseninitiativen auf Lesereise im Bistum Aachen. Der Einladung ist die Autorin gerne gefolgt: "Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, Arbeitslosigkeit ist da ein großer Makel. Dennoch leisten auch arbeitslose Menschen jeden Tag Vieles, das von der Mitte der Gesellschaft nicht wertgeschätzt wird. Es ist daher wichtig, dass diese Leistungen gesehen und auch arbeitslose Menschen respektiert werden. Dass auch ihnen die Möglichkeit gegeben wird, neue Wege im privaten und beruflichen Leben zu beschreiten. Das kostet viel Kraft. Oftmals brauchen diese Menschen dafür auch andere Menschen, die sie ermutigen, begleiten und sie praktisch dabei unterstützen, Chancen zu erkennen und für sich zu nutzen."