„Gott will Mitliebende.“ (Duns Scotus, Franziskaner um 1300) Die Schöpfung, die Welt, ich selbst – alles ist immer in Entwicklung – work in progress. Und Gott will nicht ohne mich seine unvollendete Schöpfung vollenden. Gott will nicht einmal ohne mich Gott sein. So wenig wie Er ohne Jesus Gott sein will. Die so andere Allmacht Gottes ist grenzenlose Beziehungsfähigkeit. Erkennungszeichen Seines Wirkens sind: einbeziehen, einbeziehen und nochmal einbeziehen! Abwerten, ausschließen sind die des destruktiven Gegenspielers. Die Bibel nennt ihn den „Fürst der Welt“ oder „die Mächte und Gewalten dieser Welt“.
Gott dagegen will gerade die Ausgeschlossenen und das Ausgeschlossene in uns einbeziehen. Unser Bischof hat als Leitmotiv für den Erneuerungsprozess unseres Bistums die Szene gewählt, wo Jesus unbedingt diesen kleinen, verrufenen Zachäus einbeziehen will! Diese Gottesbewegung, die die Ausgeschlossenen einbezieht, bezeugt unentwegt auch unser Papst.
Zu diesem Gott beten bedeutet nicht bloß Gebete sprechen. Das kann fromm aussehen, aber geistlos sein. Echt beten bedeutet: mich von diesem beziehungsreichen Gott inspirieren lassen. Denn so sündig und begrenzt ich auch bin – Gott tut´s nicht ohne mich. So unverzichtbar wichtig bin ich Winzling Gott.