Impuls August 2018

Spaziergänger (c) www.pixabay.com
Datum:
Do. 14. Juni 2018
Von:
Georg Lauscher

„Nichts ist erledigt“, meint der politische Karikaturist Klaus Staeck. Auch wache Christen stellen nüchtern fest: „Nichts ist erledigt!“ Da sind die Bibel, die Dogmen, der Katechismus, das Kirchenrecht und doch: „Nichts ist erledigt!“ Wir stehen immer (noch) am Anfang.

Ich fange an. Ich fange, ergreife diesen Augenblick. Unbefangen fange ich ihn. Ziemlich blind fange ich an. Wie bei meiner Geburt. Sehe fast nichts. Jedenfalls noch nicht klar. Anfangs bin ich fast blind. Taste mich vor. Vertraue ins Dunkel hinein, dann den schwach erkennbaren Schemen entlang. „Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen, wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wusste. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht. … Habe ich es schon gesagt? Ich lerne sehen. Ja, ich fange an. Es geht noch schlecht. Aber ich will meine Zeit ausnutzen.“ (Rainer Maria Rilke)

 

Sich erholen durch neues, aufmerksames Hinsehen im Anfängergeist – wär doch was, oder?