„Dankbarkeit ist die innere Haltung, durch die wir unserem Leben Sinn geben, indem wir das Leben als Geschenk empfangen.“
Zitat von David Steindl-Rast
Dankbarkeit ist eine Grundhaltung, die durch alles, was geschieht, genährt werden kann. Es ist immer der Moment, in dem ich dankbar bin, dankbar für das, was mir gerade im Augenblick widerfährt, was mich in Bewegung bringt oder was mich genau jetzt glücklich macht.
Dankbarkeit macht den Menschen aus, weil wir uns in dieser Haltung unserer wahren Bestimmung bewusst werden, die Verbundenheit mit anderen Menschen spüren und wahrnehmen, dass wir nicht allein leben. Das gilt für unsere Beziehung zu anderen Menschen, ohne die wir gar nicht leben könnten. Es gilt aber auch für unsere Beziehung zu Gott, der der wahre Grund für unser Dasein ist.
Der Benediktinermönch David Steindl-Rast hat einmal gesagt: Dankbarkeit ist das tiefste Gebet.
Mein Leben wird durch die Dankbarkeit verwandelt. Wenn ich mein Leben dankbar anschaue, wird das Dunkle hell und das Bittere wird einen angenehmen Geschmack bekommen. Dankbarkeit hat einen Blick für das Wertvolle in meinem Leben.
Die Dankbarkeit sieht in dieser oft genug unvollkommenen Welt doch das Gute, das uns täglich begegnet. So eröffnet uns der Blick der Dankbarkeit die Augen für das Geschenk des Lebens. Wir sind dankbar, dass wir jeden Tag gesund aufstehen dürfen, dass wir atmen können und dass wir Menschen begegnen, die uns achten. Es geht auch darum, sich selbst anzunehmen und dankbar zu sein für das, was man ist. In der Taufe wird uns zugesagt: „Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter, an dir habe ich Wohlgefallen."
Das heißt: wir sind wertvoll, bevor wir etwas geleistet haben.
Dankbarkeit bedeutet auch: Einverstanden zu sein mit meinem Leben, im Einklang zu sein mit dem, der ich geworden bin. Einen tiefen inneren Frieden zu spüren und zu erkennen: Es ist alles gut, so wie es ist.
Dankbarkeit ist aber auch von der Haltung der Demut geprägt: Ich weiß, dass ich mir nichts einbilden kann auf das, was geworden ist. Es hätte auch ganz anders kommen können. Dankbarkeit bewahrt also auch vor Stolz und schützt davor, mir etwas einzubilden auf eigene Leistungen oder auf erworbene Fähigkeiten. Ich weiß, dass all das Geschenk ist, Geschenk von Gott, aber auch von den Menschen, denen ich viel zu verdanken habe. Von ihnen habe ich gelernt, auf das Leben und auf die Gegenwart Gottes zu vertrauen.
Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: „In der Dankbarkeit gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit. In ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart."
Heute geht es um eine Tiefenentspannungstechnik, um Dankbarkeit zu entwickeln:
Du spannst die einzelnen Körperteile an, dann lässt Du sie los.
Ein inneres Gefühl von Dankbarkeit hilft Dir, ein Grundgefühl von Gelassenheit zu erzeugen.
Lege Dich für die Tiefenentspannung auf den Rücken. Du kannst dabei Kissen unter die Knie geben oder auch ein Kissen unter den Kopf legen. Du kannst, wenn Du magst, eine Decke über Dich legen. Du liegst auf dem Rücken und entspannst alle Muskeln Deines Körpers. Die Beine liegen etwa hüftbreit auseinander, die Arme liegen etwas vom Körper entfernt, die Handflächen zeigen nach oben, die Schultern sind weg von den Ohren, der Nacken ist lang.
Hebe kurz das rechte Bein ein paar Zentimeter hoch, spanne es an, lasse locker. Hebe das linke Bein ein paar Zentimeter hoch, spanne es an, lasse locker. Hebe das Becken ein paar Zentimeter hoch, spanne das Gesäß und den unteren Rücken an, lasse locker. Hebe den Brustkorb hoch, spanne den oberen Rücken an, gib die Schulterblätter zusammen, lasse locker. Hebe die Arme ein paar Zentimeter hoch, mache Fäuste, lasse locker. Ziehe die Schultern hoch zu den Ohren, lasse locker. Ziehe das Gesicht zur Nasenspitze hin zusammen, spanne die Gesichtsmuskeln an, lasse locker. Drehe den Kopf von Seite zu Seite und zurück zur Mitte. Vergewissere Dich, dass Du so liegst, dass Du die nächsten fünf oder zehn Minuten entspannt liegen kannst.
Spüre Deine Beine von den Zehen bis zu den Hüften. Du kannst Deinen Beinen innerlich sagen: „Möge ich stets gut unterwegs sein."
Spüre die Arme von den Fingerspitzen bis zu den Schultern und sprich innerlich: „Möge ich Gutes bewirken."
Spüre Deinen Bauch vom Beckenboden bis zum Zwerchfell, von der Bauchdecke bis zur Wirbelsäule: „Möge ich alles gut verdauen, was das Leben mir bringt."
Spüre Brust, Herz und Lunge: „Möge ich alles mit Liebe und Freude tun."
Spüre Deinen mittleren und oberen Rücken, die ganze Wirbelsäule: „Möge ich Rückgrat zeigen."
Spüre Kehle, Kiefer, Zunge, Zähne und Lippen: „Möge ich mit meinen Worten Gutes bewirken."
Spüre die Nase, die Nasenspitze, die Nasendurchgänge: „Möge ich stets einen guten Riecher haben."
Spüre Deine Augen: „Möge ich einsichtig sein. Möge ich Gutes sehen."
Spüre Deine Ohren: „Möge ich verständnisvoll sein."
Spüre den Körper von unten bis oben als Ganzes, mit allen Empfindungen: „Möge ich gute Erfahrungen machen."
Werde Dir der Empfindungen bewusst: „Liebe Gefühle, ich danke euch, ihr macht mich lebendig."
Werde Dir etwaiger Gedanken bewusst: „Liebe Gedanken, ich danke euch, ihr seid stets um mein Wohlergehen bemüht."
Sei Dir bewusst, wie Dein Körper so daliegt, wie die Erde den Körper trägt. Sei Dir bewusst, wie von oben Energie in Dich hineinströmt.
Spüre den Körper als Ganzes. Spüre, wie der Körper von der Erde getragen wird.
Bleibe noch ein paar Minuten so ruhig liegen, vertiefe wieder den Atem und sprich innerlich: „Ich bin voller Kraft und Energie. Ich freue mich auf den weiteren Tag."
Dann vertiefe nochmals den Atem, strecke die Arme nach oben oder nach hinten aus, dehne, strecke, räkle Dich und setze Dich langsam auf zu einer Stellung mit geradem Rücken.
Beende die Übung, indem Du Dich verneigst und Deine Augen wieder öffnest.
Dies war eine Anleitung zur Tiefenentspannung mit Dankbarkeitsaffirmationen.
www.yoga-vidya.de / Dankbarkeit – Yogawiki
www.dankbar-leben.org
www.gratefulness.org