„Das Chakra-System ist ein Modell für den Energiefluss, der durch alles Leben und das menschliche Energiesystem fließt. Es ist wie eine Leiter, die uns aus der physischen Welt der Materie durch das Wirken des höheren Geistes und der Seele ins Reich des göttlichen Bewusstseins trägt."
Ambika Wauters
Das Wort „Chakra“ stammt aus dem Sanskrit, einer der ältesten Sprachen der Welt, und bedeutet in der Übersetzung Rad, Scheibe oder Kreis. Chakras sind die vielen feinstofflichen Energiezentren im menschlichen Körper, die eine Verbindung zwischen Geist, Körper und Umwelt darstellen. Sie regeln den Energiefluss zwischen dem Geist und dem physischen Körper eines Menschen. Ebenfalls stellen die Chakras das feinstoffliche Verbindungsglied zwischen dem Menschen und seiner Umgebung dar.
Die Chakra-Lehre entstammt dem ältesten System zur Entwicklung des ganzen Menschen – dem Yoga. Yoga ist ein aus Indien stammendes Philosophie- und Meditationssystem, bei dem es um die Wahrnehmung von Körper und Geist geht. Yoga ist mindestens 5000 Jahre alt.
Das Phänomen der Chakras ist auch in vielen anderen Kulturen beobachtet worden. Erste Hinweise finden sich in den mehr als 3000 Jahre alten Veden, den ältesten religiösen Schriften der Inder. In den Upanishaden, dem letzten Teil der Veden, die um 500 v. Chr. verfasst wurden, tauchen bereits konkrete Hinweise zur Aktivierung der Chakras auf.
Die Chakras sind Bewusstseins-Zentren im menschlichen Körper – also energetische Zentren. Sie haben ihren Ursprung im feinstofflichen Energiesystem des Menschen. Die Chakras beeinflussen die Zellen, die Organe und das gesamte Hormonsystem und wirken sich auf die Gefühle und Gedanken des Menschen aus; sie sind also auch psychoenergetische Zentren. Chakras sind die Verbindungspunkte zwischen dem physischen Körper und den subtilen Energiekörpern. Es gibt sieben Hauptchakras und eine Vielzahl von kleineren Nebenchakras. Die sieben Hauptchakras liegen entlang der Wirbelsäule:
Muladhara, das Wurzelchakra, liegt im unteren Becken und ist für die grundlegende materielle Entwicklung im Leben zuständig. Das Sakralchakra, im Sanskrit Svadhisthana genannt, liegt unterhalb des Nabels und bedeutet „die eigene Basis“. Seine Entwicklung steht im Zusammenhang mit Bewegung, Beziehung zu anderen und Kreativität und reguliert unsere Gefühle. In Höhe des Solarplexus befindet sich das Manipura-Chakra, übersetzt „Stadt der Juwelen“. Es steuert unsere Leistungskraft, unser Selbstbewusstsein, unseren Willen, unsere Motivation und unseren Antrieb. Im Herzen sitzt das Anahata-Chakra, das uns mit den Themen Liebe, Respekt und Mitgefühl verbindet. Es stärkt unser Vertrauen ins Leben, fördert unsere Liebenswürdigkeit und unser Einfühlungsvermögen. Die oberen drei Chakras beginnen im Hals mit dem Kehlchakra, Vishuddha, das Reinigende. Es steht für Kommunikation und regelt unser Verständnis für Wahrhaftigkeit. Das nächste Chakra befindet sich in der Mitte der Stirn im „dritten Auge“ und heißt Ajna-Chakra. Es ist der Sitz des Beobachters und verleiht uns Unterscheidungsfähigkeit, Weisheit und Klarheit. Etwas oberhalb des Scheitels befindet sich das Kronenchakra, Sahasrara. Entfaltet es sich, stellt es für uns eine Verbindung mit dem Göttlichen her. Wir können sehr feine Energien wahrnehmen, werden offen für Erfahrungen und gelangen so zu neuer Erkenntnis.
Die Chakras stehen in Wechselwirkung mit dem parasympathischen, dem sympathischen und dem vegetativen Nervensystem. Jedes Chakra verkörpert ein Stadium des Bewusstseins. In der Regel sollte eine Übungspraxis mit den Chakras so ausgerichtet sein, dass sie uns darin unterstützt, die Themen der Chakras von unten (Muladhara) nach oben (Sahasrara) zu integrieren, sodass wir uns erst gut erden und in uns gründen, bevor wir unser Bewusstsein in eine höhere Ebene entfalten.
Meditation auf das Herz-Chakra
Arnold Bittlinger: Chakren-Meditation
Ein Weg zur Selbstwerdung, München 1999
Kalashatra Govinda: Chakra Praxisbuch
Übungen für Gesundheit, Harmonie und innere Kraft, München 2006
Monika Fell-Hagen: Die Energie der Chakren
Mit Yoga in die 50 plus, München 2010
Jean-Pierre Crittin: Chakra Selbsttherapie in sieben Stufen
Oberstdorf 2015
Ambika Wauters: Chakren verstehen
Kerkdriel, Niederlande 2015
Shalila Sharamon / Bodo J. Baginski: Das Chakra-Handbuch
Vom grundlegenden Verständnis zur praktischen Anwendung
Oberstdorf 2015
Richard Hackenberg / Ralph Skuban: Das Chakra-Yoga-Praxisbuch
Grafing 2015
http://wiki.yoga-vidya.de/chakra