Das Wappen des neuen Bischofs von Aachen zeigt im Schild zwei Motive: das eine steht für das Bistum Aachen, mit dem anderen wird die Person des Bischofs erkennbar gemacht.
Das Bistum hat Aachen führt ein schwarzes Kreuz auf goldenem Grund im Schild.
Wie schon beim Wappen seines Vorgängers, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, bezeichnet auch beim neuen Aachener Bischof das Bistumswappen die Basis für seinen Dienst: denn Bischöfe werden grundsätzlich für eine konkrete Ortskirche bestellt, Bischof und Kirche sind untrennbar.
Im kleineren Mittelschild wird die Person von Bischof Dr. Helmut Dieser bezeichnet.
Der Mittelschild zeigt eine silberne Taube vor rotem Hintergrund mit einem grünen Ölzweig im Schnabel. Dieses Motiv hat der neue Bischof als einziges aus seinem früheren Wappen als Weihbischof in Trier übernommen. Es versinnbildet seinen bischöflichen Wahlspruch aus dem Philipperbrief:
Pax Dei omnem sensum exsuperat. - Der Friede Gottes übersteigt alles Verstehen.
Mit dieser Aussage des Apostels Paulus verbindet Bischof Helmut wichtige eigene geistliche Erfahrungen, die für seinen persönlichen Lebens- und Glaubensweg prägend sind.
Die beiden Farben Rot und Silber erinnern zudem noch an seine Herkunft aus dem Bistum Trier, das ein rotes Kreuz vor silbernem Grund im Schild führt.
Die Taube mit dem Ölzweig wird in der christlichen Kunst schon früh als Symbol für den neuen Frieden verwendet, den Gott seiner gesamten Schöpfung einstiften will. Dies geht zurück auf die biblische Erzählung von Noach und der großen Flut im Buch Genesis. Als endlich das Wasser nicht mehr steigt und allmählich abzufließen beginnt, lässt Noach mehrmals eine Taube aus der Arche fliegen. Bei zweiten Mal kommt sie mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zurück (Gen 8, 9-11). Noach begreift: Gott will die Erde nicht verderben, sondern macht sie wieder zur Heimat für das Leben. Gott stiftet einen neuen Frieden, den Noach und die Seinen gläubig annehmen dürfen.
Johann Sebastian Bach hat dieses Motiv in seiner Matthäuspassion aufgegriffen: In einer Deutung des Abends des Karfreitags heißt es da: Am Abend kam die Taube wieder und trug ein Ölblatt in dem Munde. O schöne Zeit! O Abendstunde! Der Friedensschluss ist nun mit Gott gemacht, denn Jesus hat sein Kreuz vollbracht.
Der Friede, der alles Begreifen übersteigt und auf den die ganze Schöpfung sehnsüchtig wartet (vgl. Röm 8, 21-22), entspringt der größten Liebestat Gottes, in der er seinen Sohn dahingibt, damit alle zum neuen Leben gelangen können.
Die Beigaben, die den Wappenschild umgeben, weisen seinen Träger als Bischof aus: der grüne Hut mit sechs grünen Quasten auf jeder Seite, dazu das goldene Vortragekreuz.
Unterhalb des Wappens zeigt ein Schriftband den Wahlspruch des Bischofs aus Phil 4, 7.