Der Name ist Programm: Café Sorgenpause. Zweimal wöchentlich - dienstags und freitags zwischen 15:30 und 18 Uhr - gibt es den offenen Treff im neuen Pfarrzentrum St. Gangolf an der Noethlichsstraße in Heinsberg. Er ist für Menschen gedacht, die eine Pause von den Sorgen des Alltags brauchen.
Die Idee zum Café entstand im Pastoralteam der GdG Heinsberg zu einer Zeit, als durch den Ukraine Krieg die Energiepreise in die Höhe schnellten „Wir hatten einfach die Befürchtung, dass Menschen aus Kostengründen in einer kalten Wohnung sitzen“, berichtet Christoph Klausener, Pastoralreferent, Krankenhausseelsorger und einer der Mitinitiatoren des Projekts. Als Wärmestube wurde das Café Sorgenpause letztlich nicht benötigt. „Es stellte sich allerdings heraus, dass viele Menschen trotz allem alleine Zuhaue sitzen, denn Einsamkeit ist ein grundlegendes Problem unserer Gesellschaft“, erläutert der Seelsorger. Über Messenger-Dienste würden zwar Nachrichten ausgetauscht, zu echten Kontakten komme es häufig jedoch nicht.
Gemeinsam mit Gemeindereferentin Babette Sanders und zwei ehrenamtlich Engagierten bildet Christoph Klausener das Leitungsteam des niederschwelligen Angebots, welches von fünf weiteren Ehrenamtlern und dem GdG-Rat unterstützt wird. Als offener Treff angelegt, können Besucherinnen und Besucher einfach vorbeischauen, wenn es passt, und auch nur kurz bleiben, wenn es zu viel wird. Bei einer Tasse Kaffee oder einem Kaltgetränk können sie quatschen, klönen und Spaß haben. Es besteht die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Gemeinschaft zu erleben. Außerdem stehen Seelsorgerinnen und Seelsorger zu persönlichen Gesprächen bereit. „Wir bieten einen offenen Treff, ein offenes Ohr und Zeit an. Die Erfahrung zeigt, dass gerade durch das gesellige Beisammensein Menschen aus ihrer Einsamkeit und ihren Sorgen herausgezogen werden. Mit dem Effekt, dass sie zwei Stunden abschalten können von ihren Problemen“, bringt Christoph Klausener das Heinsberger Angebot auf den Punkt.
Neben Menschen, die ab und an vorbei schauen, gibt es auch einen festen Besucherstamm, der sich seit zwei Jahren regelmäßig trifft. Schön sei es zu sehen, dass manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über die Treffen hinaus etwas miteinander machen würden, erzählt der Seelsorger. So unterstützte ein jüngerer Mann einen älteren beispielsweise bei der Gartenarbeit und eine Teilnehmerin wurde nach einer Operation von anderen Zuhause besucht.
Viel Werbung war nicht notwendig, um das Angebot bekannt zu machen. Stattdessen gebe es bereits zahlreiche Kooperationspartner wie beispielsweise die Caritas oder die Schmerzambulanz des Heinsberger Krankenhauses. Der Offene Treff werde so gut angenommen, dass es seit Januar eine zweite Öffnungszeit gibt. „Der Bedarf ist einfach da“, unterstreicht der Pastoralreferent.