„Ich finde es toll, wenn Menschen in der oft hektischen und stressigen Adventszeit abends um 18.30 Uhr eine halbe Stunde gemeinsam Zeit nehmen.“ Simone Rosendahl ist begeistert. Sie organisiert den Ökumenischen Lebendigen Adventskalender in Schwalmtal, der sich wachsender Beliebtheit erfreut.
„Durch die vielen Interessenten werden wir in unserer Arbeit bestärkt, Gemeinschaft und Begegnung zur Vorbereitung auf Weihnachten zu ermöglichen.“.
Den Lebendigen Adventskalender hat Simone Rosendahl bereits in ihrer Heimatgemeinde in Niederkrüchten / Elmpt kennen und lieben gelernt. Sich vom ersten Dezember an jeden Abend auf den Weg zu machen, das Adventsfenster einer Familie zu bewundern, gemeinsam zu singen, zu beten, Geschichten und besinnlichen Texten zu lauschen und den Abend mit Glühwein, Kakao oder Plätzchen ausklingen zu lassen – das war schon etwas besonders Stimmungsvolles im Advent. Als Simone Rosendahl sich dann über die Erstkommunion ihrer Kinder in der Schwalmtaler Kirchengemeinde mehr engagierte, wurde der Wunsch stärker, diese Aktion auch in Schwalmtal anzubieten.
„Im Pfarrgemeinderat stieß das sofort auf reges Interesse“, freut sich die Landwirtin heute noch. Schnell fanden sich sieben weitere Begeisterte zu einem Arbeitskreis zusammen, der im Oktober 2020 seine Arbeit aufnahm. Fast ein Jahr lang überlegten sie die ersten Schritte, besuchten die Organisatorinnen und Organisatoren aus Niederkrüchten und banden die Evangelische Gemeinde mit in ihre Planungen ein. Sie stellten eine Materialbox mit tragbarer Mikrofonanlage, Baustrahler und Absperrpylonen zusammen. Außerdem entwarfen sie Flyer und Infohefte für die Gastgeber, um ihnen eine erste Orientierung zu geben, und Liedhefte für die Teilnehmenden. Im Spätsommer erfolgte dann der erste Aufruf, sich als Gastgeber zu beteiligen, und im Advent 2022 fand schließlich die Premiere des ersten Ökumenischen Lebendigen Adventskalenders in Schwalmtal statt.
Die Resonanz ist bis heute großartig. Neben Familien beteiligen sich auch Kommunion- oder Firmgruppen, Kitas, eine Seniorenresidenz, eine Wohngruppe des LVR, die Landjugend und Bruderschaften an dieser Adventsaktion. „Es werden Junge und Alte, oder auch Menschen mit Handicap angesprochen. Das ist ganz bunt gemischt. Und das ist auch unser Ziel, dass wir Menschen ansprechen, die nicht unbedingt einen Bezug zur Kirche haben“, berichtet Simone Rosendahl. Gleiches gilt auch für die Besucherinnen und Besucher. Ein harter Kern macht sich fast täglich auf den Weg, um möglichst viele Fenster zu besuchen. Doch auch einmalige Besucher sind herzlich willkommen.
Jeder Abend beginnt mit der Begrüßung durch die Gastgeber und einer Einführung in das Thema. Nach einem Lied wird dann das Fenster geöffnet und eine Geschichte dazu erzählt.
Bis heute erzählt man sich vom Nikolaus, den die Landfrauen 2022 zu Gast hatten, oder von der Präsentation eines extra aufgenommenen Hörspiels, welches ebenfalls ein besonderes Highlight war. Nach einem weiteren Lied gibt es dann zumeist noch einen besinnlichen Text, bevor es zu einem kleinen Umtrunk kommt. „Und es ist sehr individuell, wie lange dieser Umtrunk dauert“, schmunzelt die Landwirtin und freut sich jetzt schon darauf, sich am ersten Dezember auf den Weg zum ersten Adventsfenster zu machen.