Wenn der tierische Begleiter stirbt

Die Trauer kann auch mit Hilfe der Kunst verarbeitet werden. (c) Bistum Aachen / Helena Fothen
Die Trauer kann auch mit Hilfe der Kunst verarbeitet werden.
Datum:
Mo. 13. Nov. 2023
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

"Die Trauer, die man für einen Menschen empfindet, unterscheidet sich in nichts von der Trauer um einem tierischen Begleiter": Hiervon ist Pastoralreferentin Helena Fothen, die als Referentin Teil der Nationalpark Seelsorge ist, fest überzeugt. Aus diesem Grund bietet die studierte Tierethikerin ein Seminar, basierend auf einer anspruchsvollen Wanderung mit kreativen und meditativen Elementen in der Natur, unter dem Motto "Mein Tierfreund ist verstorben" an.

Im dritten Jahr seines Bestehens läuft das Seelsorge-Angebot "so richtig gut an". Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen zum Teil aus dem östlichen Ruhrgebiet und dem Sauerland in den Nationalpark Eifel und nehmen damit oft eine weite Anreise auf sich, um mit Helena Fothen über ihre Beziehung zu einem verstorbenen Tierfreund zu sprechen. Sie sind auf der Suche nach Trost in der Trauer um ihre Tiere und suchen zum Teil im Internet nach Hilfsangeboten. Auf diese Weise gelangen sie an das Angebot der Nationalparkseelsorge.

Warum bietet die Krankenhaus- und Notfallseelsorgerin, die ihrer Arbeit seit 26 Jahren nachgeht, überhaupt Trauerseminare für Tiere an? "Was den Umgang mit Trauer angeht, kenne ich mich aus, gerade weil ich soviel mit Tod und Sterben zu tun habe." In ihren Seminaren gehe es vor allem darum, dem seelischen Schmerz "Zeit und Raum" zu geben. Dies könne beim Malen, beim Wandern und in Gesprächen geschehen. Auch wenn die Trauer nie vorbei sei, könne sie sich mit Hilfe der Seminare verändern und nicht mehr "wie eine Urgewalt und mit allen Begleiterscheinungen wie seelischen Belastungen aus der trauernden Person herausbrechen". Indem die Trauernden miteinander und voneinander in der Natur erzählen würden, könne möglicherweise auch die Freude an einem neuen Weggefährten zurückkehren. Tiere nehmen in der Welt von Helena Fothen einen besonderen Stellenwert ein. Dabei beruft sie sich auf die Umweltenzyklika "Laudato si - Über die Sorge für das gemeinsame Haus". Dort fordert Papst Franziskus die Menschen zur Verantwortung und Fürsorge für die Mitgeschöpfe auf.

Wer selbst mal an einem Trauerseminar für verstorbene Haustiere teilnehmen will, hat im kommenden Jahr zweimal die Chance. Die nächsten Termine sind jeweils an zwei Sonntagen (14. Juli und 11. August 2024) zwischen 10 und 17 Uhr geplant. Die Referentin ist per Mail über helena.fothen@gmail.com zu erreichen.