Spannende Einblicke: Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Bischöfliche Diözesanarchiv am bundesweiten Tag der Archive, diesmal unter dem unter dem Motto „Essen und Trinken“. Das Stadtarchiv Aachen und das Bischöfliche Diözesanarchiv laden dazu gemeinsam am Samstag, 2. März, von 13 bis 17 Uhr ein.
Bei Kurzführungen (13.15 / 14.15 / 16.15 Uhr) besteht die Möglichkeit, einen Blick in das 2018 in St. Paul eröffnete Diözesanarchiv (ehemalige Kirche St. Paul), Jakobstraße 42. zu werfen. Zum Motto hält Hans-Jürgen Serwe einen Vortrag zur historischen Münsterbirne, deren Name auf den Ort Kornelimünster zurückgeführt wird und die vermutlich im Mittelalter in der alten Abtei herangezüchtet wurde (15.15 Uhr).
Das Jahresmotto spiegelt sich auch in den Archivalien wider, welche die Archive präsentieren. So zeigt das Stadtarchiv Archivalien, die das Thema „Essen und Trinken" über die Jahrhunderte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Edikte (Anweisungen von Behörden) zum Umgang mit Speisen und Lebensmitteln aus der Frühen Neuzeit stehen neben Quellen zu den besonderen Erzeugnissen der Aachener Nahrungsmittelindustrie in preußischer Zeit, etwa zur Nutzung der Aachener Quellen zur Mineralwassererzeugung, zur Printenherstellung aber auch zu den Aachener Brauereien in der Bundesrepublik. Ergänzt wird diese Auswahl durch Literatur und Editionen zur Aachener Kulinarik sowie durch digital präsentierte Archivalien, z. B. Fotos Aachener Restaurants und Gaststätten und eine Vorstellung der städtischen Papier-Restaurierungswerkstatt.
Das Diözesanarchiv legt seinen Schwerpunkt auf das 18. Jahrhundert, welches unterschiedliche und vielseitige Erzeugnisse über Essen und Trinken hervorgebracht hat. So finden sich gesetzliche Regelungen sowie Rechtsakten hinsichtlich des Bier- und Brandweinschenkens, aber auch der Schuldensumme eines Aachener Bierbrauers in den Akten. Des Weiteren werden auch kommunale Register zu Wein und Getreide präsentiert, die Aufschluss über die Preise und Nutzung der Erträge geben. Abgerundet wird die Auswahl durch Aufzeichnungen und Skizzen eines Pfarrers zu landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Darüber hinaus können sich Besucher über die Forschungsmöglichkeiten in den beteiligten Archiven informieren. Zudem wird erstmals die gerade fertig gestellte Vitrine zu Nationalsozialismus, Kriegsende und Wiederaufbau der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie führt die im letzten Jahr zur Heiligtumsfahrt begonnene Präsentation zur Bistumsgeschichte weiter fort.