Vier Kandidaten werden zu Ständigen Diakonen geweiht

Bischof Dr. Helmut Dieser (Mitte) weiht Michael Bredohl, Heinz Richard Cremer, Stefan Jochems und Arno Zweden am Samstag, 25. November, um 9.30 Uhr im Aachener Dom (c) Bistum Aachen
Bischof Dr. Helmut Dieser (Mitte) weiht Michael Bredohl, Heinz Richard Cremer, Stefan Jochems und Arno Zweden am Samstag, 25. November, um 9.30 Uhr im Aachener Dom
Datum:
Fr. 17. Nov. 2023
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Bischof Dr. Helmut Dieser weiht am Samstag, 25. November, um 9.30 Uhr im Aachener Dom vier Männer zu Ständigen Diakonen: Michael Bredohl, Pfarrei St. Gregor von Burtscheid Aachen; Heinz Richard Cremer, Pfarrei St. Maria Empfängnis Mönchengladbach-Venn; Stefan Jochems, Pfarrei St. Sebastian Nettetal-Lobberich; Arno Zweden, Pfarrei St. Marien Wassenberg.

Diakone taufen, trauen und beerdigen, sie assistieren dem Priester in der Eucharistiefeier und leiten andere Gottesdienstformen.

In erster Linie sollen Diakone aber in den Gemeinden caritativ wirken und Menschen in unterschiedlichen Notlagen zur Seite stehen. 
Im Bistum Aachen findet die Weihe Ständiger Diakone zum 20. Mal seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil statt, das dieses urchristliche Amt nach 1.000 Jahren Unterbrechung wieder eingeführt hat. Im Bistum Aachen werden im Regelfall alle zwei Jahre Ständige Diakone geweiht. Fast fünf Jahre haben sich die vier Weihekandidaten  mit fünf weiteren Männern aus dem Erzbistum Köln auf ihren zukünftigen Dienst in der Seelsorge vorbereitet. In dieser Zeit fand eine fundierte theologische und spirituelle (geistliche) Zurüstung statt. Nach der Weihe schließt sich noch eine anderthalbjährige Berufseinführung an.

Die Weihekandidaten

Michael Bredohl,  Pfarrei St. Gregor von Burtscheid Aachen

Michael Bredohl ist 43 Jahre alt, ledig, und von Beruf examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger. In seiner Kindheit und Jugend war er in der Messdienerarbeit aktiv und später in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit als Besucher sowie auch als Gruppenleiter. Eine „klassisch katholische Prägung“, wie er selbst sagt. Doch der Tod einer Freundin änderte dies. „Ich konnte keinem Gott vertrauen, der dieses Leid zulässt. So habe ich lange Zeit keine wirkliche Bindung mehr in die Kirche oder in den Glauben gehabt“. Nach einer Ausbildung zum Rettungssanitäter und Abschluss der Krankenpflegeausbildung war es dann auch eine Beerdigung, die Michael Bredohl zurück zum Glauben gebracht hat. „Die Rituale, die Abläufe, die Form des Gottesdienstes, all das hat mir Halt und Ruhe gegeben“, erinnert er sich. Die Grabeskirche St. Josef suchte Unterstützung bei den Diensten dort. Michael Bredohl schrieb eine Mail und in den Gesprächen dort und auch mit der Berufungspastoral wurde immer klarer, dass er Diakon werden möchte. „Jetzt, kurz vor der Weihe, blicke ich auf einen langen Weg zurück, der sicherlich seine Höhen und Tiefen hatte. Das Studium neben dem Beruf ist schon eine besondere Herausforderung gewesen. Aber ich fühle mich heute auf einem guten fachlichen Fundament, um der Aufgabe gerecht zu werden, wohl wissend, das man auch nach der Weihe weiter „Diakon wird“, dabei ist mein Hauptaugenmerk bei den Menschen an der Basis und bei den Menschen am Rande der Gesellschaft.“

Heinz Richard Cremer,  Pfarrei St. Maria Empfängnis Mönchengladbach-Venn

Der 50-jährige Heinz Richard Cremer ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Wie so mancher andere auch hat der Industrie-Meister Chemie und Betriebsassistent zwischen Kommunion und Firmung seinen Glauben nicht wirklich gelebt. „Die Zeit der Firmvorbereitung ist mir in guter Erinnerung geblieben, aber danach auch wieder schnell dem Alltag gewichen. Das änderte sich, als ich mit 17 Jahren die katholische Laiengemeinschaft Sant´Egidio kennenlernte. Lernte, dass man Glauben leben kann, was es bedeutet, Christus in den Armen zu finden.“ Es war unter anderem Pfarrer Edmund Erlemann, der die Gemeinschaft damals begleitete und ihm zeigte, dass Kirche so viel mehr ist. „Kirche muss ein Hort werden, indem sich alle wieder sicher und zuhause fühlen können. Davon möchte ich Teil sein. So bin ich wieder aktiv in meiner Heimatpfarrei geworden, habe angefangen, als Firmkatechet von dem zu sprechen, das in mir brennt.“ Und so möchte Heinz Richard Cremer als Diakon „in Zukunft mitten im Leben und Beruf stehen, mitten unter den Menschen stehen. Als Firmkatechet, Spender von Sakramenten, als Wortgottesdienstleiter und in Jugendarbeit zeigen, dass man durch ein gelebtes Zeugnis den Glauben an Gott vermitteln kann. Ein Übersetzer zwischen Altar und den Menschen.“

Stefan Jochems,  Pfarrei St. Sebastian Nettetal-Lobberich

Stefan Jochems ist 52 Jahre alt, verheiratet und arbeitet als Diplom-Sozialarbeiter und Geschäftsführer der Grabeskirche St. Josef in Aachen. „Das erste Mal, dass mir der Gedanke kam Diakon zu werden, war kurz nach unserer Hochzeit. Als wir uns entschlossen zu heiraten, rechnete unser Pfarrer mit einem Ehevorbereitungsgespräch. Allerdings kamen uns während des Gesprächs so viele Fragen in den Sinn, dass wir uns von da ab regelmäßig trafen und uns mit unserem Glauben auseinandersetzen.“ Hinter ihm lag zu der Zeit eine Lebensphase, in der er zwar an Gott glaubte, aber kein praktizierender Katholik war. Der Gedanke, Diakon zu werden, war für die nächsten Jahre Stefan Jochems ständiger Begleiter. Im Jahr 2017 lernten seine Frau und er in Medjugorje einen Diakon kennen. „Er hatte irgendetwas an sich, dass mich anzog. Bei ihm erkundigte ich mich zum ersten Mal ernsthaft danach, wie man Diakon wird“, erinnert sich Juchems. Die intensive Zeit des Studiums liegt nun hinter ihm. „Ich freue mich sehr auf meine Ersten Schritte als Diakon in der Gemeinde.  Ich hoffe dort auch für die Menschen am Rande der Gesellschaft und für die, die der Kirche gegenüber skeptisch eingestellt sind, jemand zu sein, bei dem sie sich an- und ernstgenommen fühlen.“

Arno Zweden, Pfarrei St. Marien Wassenberg 

Der 50-jährige Arno Zweden ist verheiratet, als Diplom-Berufspädagoge leitet er die Fort- und Weiterbildung einer Akademie für Pflege- und Gesundheitsberufe. Ehrenamtliches Engagement in der Kirche und gelebter Glaube bilden für sein Frau und ihn schon immer eine feste Grundlage in ihrem Leben. „Als mich mein Propst vor ungefähr sieben Jahren in der Sakristei St. Marien Himmelfahrt in der Wassenberger Oberstadt fragte: „Arno, haben Sie schon mal darüber nachgedacht Diakon zu werden?“, konnte ich mit Fug und Recht antworten: „Nein, bislang noch nicht..!“ Seitdem aber eben schon, wie er sagt. „Leise und stetig kam der Gedanke immer wieder. Aus einer einfachen Ansprache wurde immer lauter ein Ruf, und zwar so, dass ich ihn gar nicht mehr umgehen konnte. Der Rest ist Fügung und Geschichte.“ Was es für ihn bedeutet, Diakon zu werden? „Gesendet, um das Wort zu verkünden, auf das es in den Herzen der Menschen seine ganze Kraft entfaltet. Gott in der heutigen Zeit eine Stimme zu verleihen und seine wirkende Hand zu sein: für die, die bedürftig sind; für die, die suchen; für die, die innerhalb und außerhalb der Gemeinde stehen.“