Über 1500 Dokumente voller historischer Zeugnisse

Angekommen im „Gedächtnis des Bistums Aachen“: Über die sichere Lagerung der Pfarrarchive und die Übergabe der Findbücher freuen sich (von links) der Eilendorfer Pfarrer Alexius Puls, Diözesanarchivdirektorin Dr. Beate Sophie Fleck, Referentin für Pfarrarchivpflege Katharina Amfalder sowie Juliano de Assis Mendonça, Archivberater beim Landschaftsverband Rheinland (LVR).  Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Angekommen im „Gedächtnis des Bistums Aachen“: Über die sichere Lagerung der Pfarrarchive und die Übergabe der Findbücher freuen sich (von links) der Eilendorfer Pfarrer Alexius Puls, Diözesanarchivdirektorin Dr. Beate Sophie Fleck, Referentin für Pfarrarchivpflege Katharina Amfalder sowie Juliano de Assis Mendonça, Archivberater beim Landschaftsverband Rheinland (LVR).  Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl
Datum:
Mo. 24. Feb. 2025
Von:
Abteilung Kommunikation

Geschichte zum Anfassen: Viele Pfarrarchive im Bistum Aachen reichen mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Sie erzählen nicht nur über die Geschichte der Kirche, sondern auch über die Entwicklung von Dörfern und Städten, von Familien, Festen und Krisen. Aufgrund der Fülle von Handschriften, Akten und Kirchenbüchern wird es für die Pfarreien immer schwieriger, die wertvollen Dokumente in Räumlichkeiten unterzubringen, die sowohl den konservatorischen Anforderungen als auch dem Datenschutz genügen. 

Immer mehr Pfarreien nutzen daher die Möglichkeit, ihre Pfarrarchive als Depositum dem Bischöflichen Diözesanarchiv des Bistums Aachen zu übergeben – so auch die Pfarrei St. Severin Eilendorf. Sie übergab die Pfarrarchive der ehemaligen Pfarreien St. Severin Eilendorf, St. Apollonia Eilendorf und St. Barbara Rothe Erde. Diese drei ehemals selbständigen Pfarreien bilden seit 2010 die Pfarrei St. Severin Eilendorf.

„Ich bin sehr froh, zu wissen, dass diese wertvollen Archivalien hier im Diözesanarchiv gut, sicher und ordnungsgemäß aufbewahrt werden – und das für die nächsten Jahrhunderte“

Erstmals erwähnt wurde die Pfarrei Eilendorf im Jahr 1308 – entsprechend umfangreich ist ihr Archivbestand. Die Akten wurden 2023 und 2024 an das Diözesanarchiv abgegeben. Insgesamt wurden fast 750 Akten, über 500 Fotos, über 250 Karten und Pläne sowie Kirchenbücher bearbeitet. Aufgrund der Fülle der Archivalien übergab das Diözesanarchiv diese an einen externen Dienstleister für Archivarbeiten. Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung des Archivberatungs- und Fortbildungszentrums des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ermöglicht. Aus diesen über 1500 Dokumenten ist so für jede der drei ehemaligen Pfarreien ein Findbuch entstanden. „Ich bin sehr froh, zu wissen, dass diese wertvollen Archivalien hier im Diözesanarchiv gut, sicher und ordnungsgemäß aufbewahrt werden – und das für die nächsten Jahrhunderte“, freut sich Alexius Puls, Pfarrer an St. Severin in Eilendorf, der die Findbücher nun entgegennahm.


In den Findbüchern gibt es zu jedem Dokument eine kurze inhaltliche Angabe, den Zeitraum und die Signatur, damit bei Bedarf das passende Stück jederzeit identifizierbar ist. Alle drei Findbücher sind im Archivportal archive.nrw.de innerhalb der Beständeübersicht des Diözesanarchivs einsehbar.


Ein Blick in die historischen Unterlagen lohnt sich: Dort finden sich unter anderem die Urkunde über die Grundsteinlegung der Pfarrkirche in St. Severin von 1864, Ergebnisse von Volkszählungen in Rothe Erde 1910 und Fotos von der Segnung der Feuerwehrfahrzeuge in St. Apollonia 1986. 


Im Digitalisierungszentrum des LVR wurden die Kirchenbücher  zusätzlich eingescannt und somit digitalisiert, die auf der Plattform Matricula (https://data.matricula-online.eu/de/) im Internet für jeden Interessierten kostenlos einsehbar sind. 

Das Gedächtnis des Bistums Aachen

Detailansicht der Gründungsurkunde der Pfarrkirche St. Severin Eilendorf von 1864. (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Detailansicht der Gründungsurkunde der Pfarrkirche St. Severin Eilendorf von 1864.

Die Pfarrarchive aus Eilendorf und Rothe Erde sind nun nach Abschluss der Maßnahmen im Diözesanarchiv für jeden Forschenden einsehbar. Untergebracht ist das Diözesanarchiv mit seinen zirka 600 Beständen in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße in Aachen. Zu den wichtigsten Beständen gehören neben den zahlreichen Pfarrarchiven die Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariats und des Domkapitels.