Schweigen oder schreien? Haltung zeigen!

Palmsonntag: Ein Tag der Gegensätze (c) Sylvio_Krueger_pfarrbriefservice
Palmsonntag: Ein Tag der Gegensätze
Datum:
Mo. 14. Apr. 2025
Von:
Abteilung Kommunikation

Bischof Dieser ruft in seiner Predigt zum Palmsonntag dazu auf, Extremismus und Antisemitismus nicht unwidersprochen zu lassen

Aachen. Palmsonntag ist ein Tag voller Gegensätze, die zum Nachdenken über die menschliche Natur und ihre Widersprüche einladen. Von Jubelrufen und triumphalem Einzug bis hin zu wütendem Geschrei und Kreuzigung. In seiner Palmsonntagspredigt greift Bischof Dr. Helmut Dieser die Ereignisse dieses Tages auf, die die Extreme menschlichen Handelns widerspiegeln. Diese Gegensätze seien nicht nur historisch, sondern auch hochaktuell. Sie werfen Fragen auf, die uns heute genauso betreffen wie damals: Wie beständig ist der Wille des Menschen? Wie leicht kann er sich täuschen oder ins Gegenteil umschlagen? Der Palmsonntag fordere die Menschen heraus, über diese Fragen nachzudenken und Parallelen zur heutigen Zeit zu ziehen. Schweigen oder schreien – diese Entscheidung prägt nicht nur die Geschichte, sondern auch unsere Gegenwart.

„Ich sage euch: Wenn sie schweigen, wer­den die Steine schrei­en“, das entgegne Jesus den Pha­ri­säern, sagt der Bischof in seiner Predigt. Sie forderten ihn auf, er solle die Jubelrufe seiner Jünger zum Ver­stummen bringen, während er in Je­ru­salem einzieht. Schweigen oder schreien, schärfer könne ein Gegensatz kaum sein. Viele weitere solche scharfe Gegensätze zögen sich durch den gesamten Palmsonntag.

Un­sere Zeit sei voller ähnlicher Beispiele: Schweigen oder schreien. „Die Ursachen für die Corona-Pandemie und die Angemessenheit der Co­rona-Politik und ihrer Eingriffe in die Gesellschaft werden nicht auf­gearbeitet, sondern unter Verschluss gehalten, trotz all der wüten­den Demonstrationen während der Coronazeit,“ sagt Bischof Dieser. Lautstark werde auf den Straßen protestiert gegen die enthemmte und brutalisierte Kriegsführung Israels in Gaza. Doch dabei werde ver­schwie­gen, wie sehr dabei un­ge­hemmt Judenfeindlichkeit und Anti­se­mi­tis­mus verbreitet würden. „In dem Land, das den Holocaust erfun­den hat mit sechs Millionen ermordeten Juden und in dem zwei Dik­ta­­turen sich alles unterwerfen wollten, nicht nur Deutschland, sondern Europa, ja die Weltherrschaft wollten – in unserem Land also wird wieder extre­­­mistisch argu­mentiert und Politik zu machen versucht. Und diese Par­teien vom rechten oder linken Straßengraben werden trotzdem ge­wählt.“

Jesus habe sich für das Schreien ent­schie­den: Sein Kommen, das Reich sei­nes Vaters, das er seinen Jün­gern vermacht, seien weder duck­mäu­se­risch noch schwächlich oder lä­cher­lich. Die Jünger, die wegen Jesu Kommen Gott mit lauter Stimme loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten, bekommen von Je­sus Recht. Würden sie schwei­gen, so sagt Jesus den Pharisäern, würden die Steine anfangen lauthals zu sagen, wer er ist.

Zur gesamten Predigt