Pfingsten. Im besten Sinne ganz aus dem Häuschen sein.

Gastbeitrag von Dr. Stefan Voges, Leiter neuen des Fachbereichs „geistlich leben“ im Bischöflichen Generalvikariat Aachen.

Geistlich leben (c) Timo Studler/Unsplash
Geistlich leben
Datum:
Do. 16. Mai 2024
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

„Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ (Apg 2,1-3)

In den Versen aus der Lesung des Pfingstsonntags entdecke ich drei Aspekte dessen, was „geistlich leben“ für mich heißt. Da sind die berühmten Feuerzungen, die sich auf jede Jüngerin und jeden Jünger niederlassen – ein Zeichen für das, was an Geistesgaben und Begeisterung in jeder und jedem von uns brennt und woraus wir leben. Da ist das Haus, in dem die Jüngerinnen und Jünger sitzen und das im Laufe der Erzählung einfach so verschwindet. Die geisterfüllten Christinnen und Christen können sich nicht mehr verschanzen, im Gegenteil, sie sind mit einem Mal „ganz aus dem Häuschen“. Und da ist der Anfang, in dem alle am selben Ort waren, zusammen. Geistliches Leben lebt aus der Gemeinschaft.

Im Fachbereich „Geistlich leben“ versuchen wir, Räume für dieses Wirken der göttlichen Geistkraft zu öffnen: dass Menschen in sich Begeisterung und Geistesgaben entdecken und dass geisterfüllte Christinnen und Christen in der Welt und in die Welt hineinwirken. Damit wird klar: Geistlich leben ist kein Zusatz, der zu den unterschiedlichen Handlungsformen kirchlichen Tuns hinzukommt, sondern ihre Mitte, ihr innerer Kompass, ihre Antriebskraft. Deshalb ist der Fachbereich im Stab der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung angesiedelt, um die damit verbundenen Fragen zu wecken und wachzuhalten. Wie das geht, wird sich, im Vertrauen auf die schöpferische und kreative Kraft des Geistes, zeigen. Vertraute Formen wie Exerzitien und geistliche Begleitung, Pilgerwege und Wallfahrten, bieten einen ersten Ansatz.

Klar ist, dass geistliches Leben nur zusammen geht. In diesem Sinne freuen wir uns auf Begegnungen und gemeinschaftliche Initiativen, die spüren lassen, dass wir uns als begeisterte Christinnen und Christen nicht zurückziehen, sondern, im besten Sinne, ganz aus dem Häuschen sind.