„Mehr Impulse, um sich zu öffnen“.

Neue Trauergruppe für Männer in der Eifel.

Martin Westenburger ist ausgebildeter Trauerbegleiter und Beauftragter für Trauerpastoral in der Region Eifel. (c) Martin Westenburger
Martin Westenburger ist ausgebildeter Trauerbegleiter und Beauftragter für Trauerpastoral in der Region Eifel.
Datum:
Do. 7. Nov. 2024
Von:
Newsletter-Redaktion

„Männer trauern anders", sagt Martin Westenburger. „Im Unterschied zur Arbeit mit Frauen, brauchen Männer in der Trauerarbeit mehr Input und mehr Impulse, um sich zu öffnen und zu reden." Aus diesem Grund hat der ausgebildete Trauerbegleiter und Beauftragte für die Trauerpastoral in der Region Eifel mit dem ehemaligen Männerseelsorger und Pfarrer i.R. Josef Berger eine Trauergruppe für Männer gegründet. 

Martin Westenburger ist ausgebildeter Trauerbegleiter und Beauftragter für Trauerpastoral in der Region Eifel. In dieser Funktion erreichen den Pastoralreferenten viele Anfragen zu Einzelgesprächen aus der ganzen Region. Im Arbeitskreis Trauer wurde er von seinen Kolleginnen und Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass mehrere Männer auf der Suche nach einer Trauerbegleitung seien und dass für sie ein männlicher Gesprächspartner gut wäre. 

Diese Anregung griff Martin Westenburger gerne auf und initiierte mit dem ehemaligen Männerseelsorger und Pfarrer i.R. Josef Berger eine Trauergruppe für Männer. Ende Juni fand das erste Treffen in Kall statt. „Das liegt in der Mitte und ist somit für Menschen aus Monschau und aus Dahlem erreichbar“, begründet der Pastoralreferent die Ortswahl. Fünf Männer sind der Einladung gefolgt und es war ein guter Start in die gemeinsame Arbeit. 
Parallel zur Männergruppe gibt es auch eine Frauentrauergruppe, deren Mitglieder den Verlust eines Partners zu verarbeiten suchen. Diese Frauen haben sich bei einem Trauerspaziergang mit Martin Westenburger kennengelernt und hatten schnell klar, dass sie einen Austausch wollen und reden möchten. Sie kamen schnell miteinander ins Gespräch und organisieren sich mittlerweile fast selbstständig. 

Bei den Männern hingegen kommt der Impuls, sich einer Trauergruppe anzuschließen, oft von Dritten. Zum Beispiel von Kindern. Auch die Traueranlässe sind diverser, denn sowohl der Tod der Eltern, als auch der Tod eines guten Freundes kommen in den Gesprächen vor. „Im Unterschied zur Arbeit mit Frauen, brauchen Männer in der Trauerarbeit mehr Input und mehr Impulse, um sich zu öffnen und zu reden. Das spontane Reden sind sie im Gegensatz zu Frauen nicht gewohnt“, berichtet der Pastoralreferent. Viele Männer würden ihre Trauer oftmals durch das Tun verarbeiten und kämen damit gut durch den Tag, wenn sie beschäftigt sind. Erst abends, wenn sie allein seien, käme die Trauer hoch. Daneben gebe es drei weitere Trauerreaktionen, die häufig auftreten würden: Fühlen, Denken und Vermeiden. „Damit Menschen ihre Situation verstehen und einschätzen können, gehen wir innerhalb der Gruppe auf die verschiedenen Reaktionen ein“, berichtet der Trauerbegleiter. Bei den nächsten Treffen wollen Westenburger und Berger die Männer über Aktion ins Nachdenken bringen. „Es ist aber weiterhin ein Ausprobieren. Mal sehen, wo es hinführt“, resümiert der Trauerbegleiter. 

Das nächste Treffen findet am 22. Januar 2025 um 19 Uhr im Pfarrheim Kall statt. Interessierte können sich bei Pastoralreferent Martin Westenburger melden unter Tel. 02697 – 9 07 95 68 oder per Mail martin.westenburger@gdg-blankenheim-dahlem.de.