Offener Brief von Bischof Dr. Helmut Dieser - Bistum Aachen koordiniert Hilfsmaßnahmen in der Region - Enge Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden, Kommunen und Politik
Aachen, 17. Juli 2021. Das Bistum Aachen koordiniert in den vom Hochwasser betroffenen Katastrophen-Regionen Hilfsmaßnahmen und Möglichkeiten zur Übernachtung für diejenigen, deren Häuser und Wohnungen zerstört sind, vor Ort.
„Ich bin in enger Abstimmung mit den Regionalvikaren und wir stehen in einem engen Austausch mit der Politik und den Kommunen vor Ort“, sagt Generalvikar Dr. Andreas Frick am Samstag. Einen Tag zuvor hatte sich Frick in der Pfarrgemeinde St. Kornelius in Kornelimünster einen persönlichen Überblick über die Schäden gemacht.
„Es sind Zerstörungen von unfassbarem Ausmaß", so betont Frick weiter. Gleichzeitig sei die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander sehr hoch und tatkräftige Unterstützung an vielen Stellen spürbar. „Wir können im Moment noch nicht sagen, wo überall Möglichkeiten zur Übernachtung in kirchlichen Einrichtungen angeboten werden. Allerdings ist klar: Wir agieren schnell, entschlossen und unbürokratisch, um das Leid vieler abzumildern", sagt der Generalvikar. Auch mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, Sibylle Keupen, und dem Städteregionsrat der Städteregion Aachen, Dr. Tim Grüttemeier, steht das Bistum in enger Abstimmung.
Die Flutkatastrophe hatte die Menschen im Bistum Aachen an vielen Orten mit voller Wucht getroffen. Auch zahlreiche kirchliche Einrichtungen - unter anderem wurde das Bischöfliche St.-Ursula-Gymnasium in Geilenkirchen stark vom Hochwasser getroffen. In Eschweiler musste das St.-Antonius-Krankenhaus mit allen Patienten evakuiert werden. In Kornelimüster standen die Propsteikirche St. Kornelius sowie der Ortskern meterhoch unter Wasser.
Offener Brief von Bischof Dr. Helmut Dieser
In einem offenen Brief wendet sich Bischof Dr. Helmut Dieser an die Menschen im Bistum Aachen. Seine Gedanken gelten außerdem den Menschen in der Region um Ahrweiler, wo der Aachener Bischof lange als Pfarrer im Dienst war sowie allen von der Flutkatastrophe Betroffenen:
„Die schrecklichen Nachrichten über die Naturkatastrophe in unserem Bistum haben mich tief erschüttert. Unvorstellbare Regenmengen haben die Flüsse in eine Zerstörungs- und Todesflutwelle verwandelt, die einem Tsunami gleicht. Immer mehr Todesopfer sind zu beklagen. Viele Menschen haben alles verloren. Die schönen Ortsbilder, die mir sehr vertraut sind, wurden zerstört.
Von Herzen spreche ich allen meine tief empfundene Anteilnahme aus! Das Leid, das viele getroffen hat, die Bilder von Verwüstung und Tod, die wir nun dauernd vor Augen haben, die Sprachlosigkeit, das Weinen, die immer neuen Nachrichten, was Schreckliches wem hier und da konkret zugestoßen ist, all das wühlt alle auf, und ich nehme daran aus enger Verbundenheit tiefen Anteil.
Meine Gedanken sind vor allem bei den Menschen, die ihre Angehörigen verloren haben oder vermissen. Ich bete für die Verstorbenen und die Trauernden und für alle, die vor den Ruinen ihrer Existenz stehen.
Gott helfe allen nicht zu verzweifeln, sondern neuen Mut zu fassen, und gebe allen, die so schrecklich aus dem Leben gerissen wurden, ihren Platz in seinem Haus, wo sie für immer geborgen sind.
Im Gebet mit allen verbunden
grüße ich Sie herzlich.
Bischof Dr. Helmut Dieser“
Solidaritätsfonds für für vom Hochwasser betroffenen Kinder und Familien
Schon gestern hatte das Bistum Aachen einen Solidaritätsfonds für vom Hochwasser betroffene Kinder und Familien eingerichtet. Gespendet werden kann auf das Konto der Pax-Bank: IBAN: DE72 3706 0193 1000 1000 60, BIC:GENODED1PAX. (Na 32)