Der 14. und 15. Juli vergangenen Jahres werden langfristig und kollektiv im Bistum und in anderen Regionen Westdeutschlands im Gedächtnis bleiben. Die Flutkatastrophe hat in den Regionen Eifel, Aachen-Stadt und – Land, Heinsberg und Düren-Jülich Schäden von unvorstellbarem Ausmaß hinterlassen. Besonders stark betroffen waren sowohl die Region Eifel als auch die Städte Eschweiler und Stolberg. Einige Menschen haben ihr Leben, viele ihre Existenzgrundlage verloren. In den ersten Wochen galt es vor allem, Soforthilfe für betroffene Menschen vor Ort zu leisten. Bereits in den ersten Tagen nach der Flut wurden Finanzhilfen – teilweise als Barauszahlungen – geleistet, etwa für Lebensmittel oder trockene Kleidung. Arbeitsmarktpolitische Träger stellten Aufräumtrupps und Transportkapazitäten zur Verfügung. Für traumatisierte Betroffene wurde psychologische Hilfe organisiert.
Wie hoch waren die Flutschäden an Kirchen, Friedhöfen und Einrichtungen insgesamt?
Die geschätzten Kosten belaufen sich derzeit auf rund neun Millionen Euro. Zu beachten ist allerdings, dass teilweise noch keine genauen Kostenschätzungen vorliegen. Das liegt zum einen daran, dass die Auftragsbücher der Handwerksunternehmen in den betroffenen Gebieten voll sind, andererseits ist die Materialbeschaffung schwierig aufgrund der allgemeinen Rohstofflage. Außerdem ist in einigen der betroffenen Gebäude etwa der Putz immer noch nicht komplett abgetrocknet, so dass nicht absehbar ist, welche Schäden es wirklich gibt und die Sanierungsmaßnahmen noch gar nicht in vollem Umfange beginnen konnten.
Wie ist der Stand der Reparaturmaßnahmen?
In den Kirchengemeinden, in denen Sanierungsmaßnahmen bereits laufen, in denen aber noch die Anträge auf Förderung beim Land liegen (die Antragsbewilligung dauert aufgrund der Fülle längere Zeit), geht das Bistum Aachen in Vorleistung und unterstützt die Gemeinden schnell und unbürokratisch. Geschlossen sind etwa noch die Gemünder Pfarrkirche St. Nikolaus oder die Propsteikirche in Kornelimünster. Hier dauern die Arbeiten an.
Gibt es im Bistum Aachen auch Kirchengebäude, die nicht wieder instandgesetzt werden?
Bis auf ein Pfarrheim (hier ist ein Wiederaufbau teurer als ein Neubau) können alle Gebäude wieder instandgesetzt werden.
Welche Hilfen hat das Bistum Aachen für Betroffene der Flut bereitgestellt?
Das Bistum Aachen hat direkt nach der Flutkatastrophe einen Solidaritätsfonds für vom Hochwasser betroffene Kinder und Familien eingerichtet, um den Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen. Bisher sind dort 631.894,62 Euro eingegangen.
Verwaltet wird der Solidaritätsfonds vom Diözesancaritasverband für das Bistum Aachen. In der dortigen Geschäftsstelle werden außerdem die Spendentöpfe NRW hilft! und aufgeteilte Spendenmittel von Caritas International verwaltet. Das Gesamtspendenaufkommen aller drei Spendentöpfe beträgt aktuell 4.991.831,82 Euro. Bisher wurden an 4.987,920,10 Euro an Betroffene ausgezahlt. Um die Verteilung der Gelder schnell und unbürokratisch zu leisten, wurden in den besonders betroffenen Orten Fluthilfebüros eingerichtet. Insgesamt konnte so mehreren tausenden Haushalten geholfen werden.