Es gibt sie in fast jedem Dorf und in jeder Stadt: Friedhöfe. Manche liegen zentral mitten im Ort, andere eher außerhalb. Doch eines ist allen gemein: Betritt man sie, umfängt einen eine Atmosphäre der Ruhe, ja, der Entspannung. So auch auf dem Friedhof Dürener Straße in Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Eschweiler.
Wer sich dem Friedhof von der verkehrsreichen Hauptstraße aus nähert und dann den Weg zur Trauerhalle, vorbei an den Priestergräbern und durch eine Baumallee nimmt, merkt, dass Hektik und Verkehrslärm immer mehr verschwinden. Gepflegte Wege und ansprechende Grünflächen laden vielmehr zum Spazieren und zur Entschleunigung ein. An großen, alten Buchen oder an sonnenreichen Plätzen stehen viele Bänke zum Verweilen. So auch eine metallene Bank in der Nähe eines Gräberfeldes, die von einer Besucherin gespendet wurde und sich mittlerweile zum „Rentnertreffpunkt“ entwickelt hat. Oder die Bänke in der Nähe des Eingangs, auf denen jeden Nachmittag ein älterer Herr sitzt und die Sonne genießt. Der Friedhof – nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein Ort der Begegnung, des Rückzugs und der Erholung.
Drei Gärtner kümmern sich kontinuierlich um die Pflege der Grünflächen und der Gemeinschaftsgräber des Friedhofs. Entsprechend der sich verändernden Bestattungskultur ermöglicht die Kirchengemeinde immer wieder neue Grabformen wie Urnengräber im Gemeinschaftsfeld oder den Urnengarten, Sternenkinderfelder, die „amerikanische Bestattung“ auf einer großen Rasenfläche, die Baumbestattung und vieles mehr. Denn viele Familien wünschen sich würdevolle Gedenk- und Erinnerungsorte, aber auch naturnahe Ruhestätten für ihre Verstorbenen, die wenig bis gar keine Pflege erfordern.
Durch die vermehrte Urnenbestattung und die zunehmenden Gemeinschaftsgräber werden immer größere Flächen auf dem Friedhof frei. Außerdem haben zunehmende Wetterextreme in den vergangenen Jahren und die Flut im Jahr 2021 den alten Baumbestand stark reduziert. Zudem sind die noch existierenden Bäume von einem Pilz befallen. Hier sind neue Bepflanzungs- und Nutzungsideen gefragt. Wie beispielsweise durch eine Blühwiese oder ein Insektenhotel. Weitere nachhaltige Projekte sind seitens der Kirchengemeinde in konkreter Planung. Damit der Friedhof weiterhin ein Ort des Gedenkens und der christlichen Glaubenspraxis, und gleichzeitig ein fester Bestandteil und eine kleine Oase in der Stadt Eschweiler sein kann.