Diözesankonferenz der Katholischen jungen Gemeinde

Im Rahmen einer World-Café-Methode diskutierten wechselnde Untergruppen mit dem Bischof zu den Themen Gleichberechtigung in Kirche, moderne Gottesdienstformate, Aufarbeitung im Bistum, Machtstrukturen und Partizipation. Er selber zeigte sich erfreut vom offenen und ehrlichen Diskussionsformat und lobte die wichtige Arbeit: „Verbände bieten Verlässlichkeit für Kinder, deswegen ist eure Arbeit wertvoll.“

Interessiert frug Bischof Dieser nach, was Kirche jungen Menschen heutzutage bieten muss, damit sie die vorhandenen Gottesdienstformate annehmen und räumte augenzwinkernd ein, dass eine Sonntagsmesse um 9 Uhr wirklich zu früh sei. Die jungen KjGlerinnen und KjGler wünschten sich einen Anknüpfungspunkt an Gemeinschaft, um die pfarrlichen Gottesdienste zu besuchen. „Nicht die jungen Menschen müssen sich verändern, sondern die Kirche“ konnte Dieser zurückmelden.

Die Delegierten meldeten dem Bischof zurück, dass mit der Vakanz einer Geistlichen Leitung im Verband ein wichtiger Ankerpunkt für die Mitglieder fehlen würde: „Die Geistliche Leitung kann den Zugriff auf eine pastorale, authentische Person gewährleisten, die Seelsorge vor Ort bietet“. Der Bischof versprach, sich diesem Thema anzunehmen.

Dieser wünschte sich Rückmeldungen zur Aufarbeitung im Bistum. Er beschrieb den langen Weg hin zur öffentlichen Täternennung und verwies auf seine persönliche Lernfähigkeit beim Thema Missbrauch und Aufarbeitung: „Auch ich bin lange Zeit unsicher gewesen, wie wir damit umgehen. Das habe ich auch gezeigt. Nicht nur ich, sondern alle in der pastoral Mitarbeitenden brauchen eine Echtheit nach draußen.“ Aus der Konferenz gab es viel Lob für die Transparenz und Kommunikation in diesem Themenbereich. Nach einem abschließenden Gottesdienst dankte Bischof Dieser der KjG für die Möglichkeit der Begegnung: „Danke für eure Echtheit, mit der ihr mich hier empfangen habt. Wir sind nicht in allen Themen einig, aber in eurer Diskussionskultur habe ich mich wohlgefühlt.“

Joshua Hinz von der KjG-Diözesanleitung freute sich über den guten Austausch: "Es war ein spannendes Gespräch. Man konnte mit ihm fair diskutieren und trotzdem gut auseinander gehen. Wir hoffen, dass er unsere Positionen mitnimmt und berücksichtigt."