Aachen, (iba) – Das Bistum Aachen beginnt in diesen Tagen mit einer umfassenden baulichen Erweiterung des bischöflichen Pius-Gymnasiums in Aachen. Die Bauzeit erstreckt sich über vier Jahre. Der Schulbetrieb wird während der Baumaßnahme uneingeschränkt aufrecht erhalten. „Es ist eine Investition in die Zukunft. Wir schaffen am Pius-Gymnasium eine moderne Lernlandschaft auf neuestem Stand. Die Gebäudekomplexe werden mit dem Umbau verbunden. So soll in Zukunft das gemeinschaftliche Lernen gefördert werden“, sagt Dr. Thomas Ervens, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat. Gestärkt wird zudem das MINT-Profil (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Die neuen Räumlichkeiten bieten mehr Platz für Entfaltungsmöglichkeiten und individuelles, selbstständiges Lernen.
Auf dem Weg dorthin werden vier Bauabschnitte unterschieden. „Diese sind so gewählt, dass die Erschließung der Schule und der Baustelleneinrichtung als auch der schulische Ablauf sichergestellt ist“, betont Projektkoordinator Marc Morgenroth, Fachbereichsleiter Immobilien im Bischöflichen Generalvikariat.
Im ersten Bauabschnitt wird ein Neubau auf der bestehenden Freifläche zur Eupener Straße realisiert. In ihm werden die naturwissenschaftlichen Fachklassen, die Mensa, die Bibliothek und die musisch-künstlerischen Fachklassen eine moderne Lernumgebung vorfinden. Der Umzug in den zweigeschossigen Neubau soll vor den Sommerferien 2022 erfolgen. Nach dem Umzug von Fachklassen, Mensa und Bibliothek aus den Bestandsgebäuden in den südlichen Neubau, wird im „Haus 8“, dem alten naturwissenschaftlichen Trakt aus den 1960er Jahren, vorübergehend die Verwaltung des Gymnasiums untergebracht. Damit kann dann im zweiten Bauabschnitt mit Um- und Ausbau des bisherigen Verwaltungsbereichs begonnen werden. Ist dieser abgeschlossen, zieht die Verwaltung zurück ins Erdgeschoss des Hauptgebäudes und das „Haus 8“ wird abgerissen. Als verbindendes Element zwischen den beiden Gebäudeteilen sieht der Entwurf von Professor Frank Hausmann das neue Foyer vor, das durch große Fensterflächen sehr offen, transparent und einladend gestaltet wird. Im Zuge des vierten Bauabschnitts werden die Außenanlagen der bischöflichen Schule neu gestaltet, um so für die Schülerinnen und Schüler einen Pausenbereich mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Damit wird dann auch die Pius-Kapelle noch besser in das Schulgelände integriert. „Mit all diesen Maßnahmen erhält das Pius-Gymnasium ein neues Gesicht“, betont Marc Morgenroth. Gebaut wird klimaneutral, eine Luft-Wärme-Pumpe sorgt im Winter für Wärme, im Sommer kühlt sie. Den Strom erzeugt eine Photovoltaik-Anlage plus Blockkraftheizwerk.
Insgesamt ist das Bistum Aachen Träger von zwölf bischöflichen Schulen. Derzeit besuchen rund 950 Schülerinnen und Schüler das Bischöfliche Pius-Gymnasium, an dem 85 Lehrer unterrichten. Schulleiter Ulrich Brassel freut sich, dass mit Einrichtung der Baustellen-Zufahrt in dieser Woche die Baumaßnahme endlich beginnt: „Damit werden noch in diesem Jahr die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die kommenden Fünftklässler ihren ersten Physikunterricht bereits in den neuen Räumlichkeiten erhalten, ohne dass der Schulbetrieb in der Zwischenzeit nennenswert eingeschränkt würde.“
Die Kosten für den Neubau im ersten Bauabschnitt werden sich auf insgesamt rund 9 Millionen Euro belaufen.
Hintergrund: Zur Geschichte des Pius-Gymnasiums
Gegründet 1956, war das Pius-Gymnasium zu Beginn ein Aufbaugymnasium ausschließlich für Jungen. Sie wurden in den Räumen von Haus Eich und in „Haus 8“ unterrichtet Durch das stetige Wachstum der Schule war im Jahr 1972 der Neubau des heutigen Hauptgebäudes erforderlich. Mit der Entscheidung zur Aufnahme von Mädchen wurde das Pius-Gymnasium im Jahr 1991 vierzügig und bekam durch schnell steigende Schülerzahlen im folgenden Jahr ein zusätzliches und damit drittes Obergeschoss. (iba/Na 073,)