Aachen, (iba) – Im Zuge der strukturellen Zusammenlegung der Bischöflichen Akademie Aachen und des Bischof-Hemmerle-Hauses wird die Bischöfliche Akademie vom 1. Januar 2019 an nicht mehr den Namen August-Pieper-Haus tragen.
Damit distanziert sich das Bistum Aachen von dem 1942 verstorbenen katholischen Priester und Vorsitzenden des Volksvereins für das katholische Deutschland. Unter der Leitung des Theologen entwickelte sich der Volksverein mit Sitz in Mönchengladbach zur weltweit größten katholischen Sozialorganisation. Jüngste historische Untersuchungen belegen jedoch, dass August Pieper mit seinen späteren Schriften das nationalsozialistische Regime stützte. In einem von der Bischöflichen Akademie ausgerichteten Symposium im Februar dieses Jahres hatte sich das Bistum mit den Forschungsergebnissen auseinandergesetzt. "Es ist bedauerlich, dass das Bild Piepers, das wir bisher hatten, und das sehr stark verknüpft war mit seiner Tätigkeit beim Volksverein, offenbar nicht vollständig und verzerrt war“, erklärt der für die Bischöfliche Akademie zuständige Leiter der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung, Pfarrer Rolf-Peter Cremer.
Durch die Organisationsänderung wird das Bildungsangebot der Bischöflichen Akademie nicht betroffen sein. Ebenfalls steht das Bischof-Hemmerle-Haus weiterhin dem Bischof als Gästehaus und den Mitarbeitern des pastoralen Personals als Tagungs- und Fortbildungshaus zur Verfügung.
Das Bildungs- und Belegungshaus des Bistums Aachen wird künftig nur noch Bischöfliche Akademie heißen, der Name für das Bischof-Hemmerle-Haus, benannt nach dem 1994 verstorbenen Aachener Bischof, der dort seine Wohnung und seinen Dienstsitz hatte, bleibt bestehen. Beide Häuser werden künftig gemeinsam von der Direktorin der Bischöflichen Akademie geleitet. Vom 1. November an ist dies Dr. Christiane Bongartz. Sie tritt dann die Nachfolge von Dr. Karl Allgaier an, der den Ruhestand antritt. (iba/Na 066)