Allerheiligen ist das Fest "aller der in Christus vollendeten" und wurde ursprünglich am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Erst im 8. Jahrhundert verlegte Papst Gregor IV. Allerheiligen auf den 1. November.
Im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennt die Kirche die "Gemeinschaft der Heiligen". Damit waren ursprünglich diejenigen gemeint, die am Heiligen - also an der Eucharistie - teilhaben, also die Kirche als Ganze. Dazu kam im Laufe der Zeit die Deutung "Heilige im Himmel" und damit die "Gemeinschaft der irdischen Kirche mit der himmlischen Kirche". Mit diesem Hochfest denkt die Kirche jedoch nicht nur an die vom Papst heiliggesprochenen Frauen und Männer, sondern auch an alle, die ihren Glauben eher unspektakulär und still gelebt und ihr Christentum konsequent verwirklicht haben, also die unbekannten Heiligen.
Heutzutage sind Allerheiligen und Allerseelen, das am 2. November gefeiert wird, zu einer Art Doppelfest geworden.
Allerseelen ist der Gedenktag für die Verstorbenen. Er wird am 2. November gefeiert, seitdem Abt Odilo von Cluny 998 dieses Datum zum Gedenktag ausgerufen hat – zunächst nur für die Verstorbenen der ihm unterstellten Klöster.
Ein Gedicht von Pfr. Wilhelm Bruners greift das Thema auf:
Die Toten
sind uns
ein Zuhause
voraus
während wir
unsere Jahre
sammeln
wie Holzscheite
im Herbst
leben sie schon
im Feuer
unsterblicher
Liebe
(Wilhelm Bruners, Niemandsland Gott. Gedichte und Meditationen, Tyrolia-Verlag)