Aktivitäten zum Monat der Weltmission im Bistum Aachen

Monat der Weltmission 2023 (c) missio Aachen
Monat der Weltmission 2023
Datum:
Mi. 20. Sept. 2023
Von:
Anke Reermann / missio Aachen

Zum Monat der Weltmission werden in der Woche vom 3.-9. Oktober 2023 Danielle Aramouni und Pfarrer Richard Abi Saleh zu Gast im Bistum Aachen sein. Sie werden in verschiedenen Veranstaltungen über ihre Arbeit in Beirut berichten, u. a. werden sie zu Gast in der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit NRW sein, in der Gemeinde St. Josef und zum Gottesdienst in der Pax Christi-Kirche in Krefeld. Pfarrer Richard Abi Saleh hat die Texte zur Bilderausstellung verfasst, die dort ausgestellt werden.

Der Sonntag der Weltmission wird in diesem Jahr am 22. Oktober um 9.30 Uhr in der Pfarre St. Peter und Paul Eschweiler unter Leitung von Erzbischof Youssef Soueif, geb. 1962, gefeiert, unter Mitwirkung von Pfarrer Michael Datené und missio-Diözesandirektor und Diakon Markus Offner. Erzbischof Soueif ist zudem der Vizepräsident von Caritas Internationalis,  Apostolischer Visitator für die Maroniten in Griechenland und maronitischer Erzbischof von Tripoli seit 2020.

Wirkungsschwerpunkte von Erzbischof Youssef Soueif sind der interreligöser Dialog, die Caritas, sowie die Beziehung zwischen Kirche und Staat. Daneben spielt die Flüchtlingsarbeit eine wichtige Rolle für ihn.

Die Lage der Kirche im Libanon ist ihm ein großes Anliegen. Ihr laufen im wahrsten Sinne des Wortes die Gläubigen davon. Verstärkt durch die Folgen der COVID-19-Pandemie erlebt der Libanon seit Jahren einen beispiellosen wirtschaftlichen Absturz. Die einstige „Schweiz des Orients“ leidet unter den mafiösen Strukturen seiner politischen Elite, einer rasanten Inflation, die die Mittelschicht in die Armut gestürzt hat. Seit 2019 hat das libanesische Pfund 90 % seines Wertes verloren; gut 80 % der Libanesen leben unterhalb der Armutsgrenze. Symbol für die Krise das Landes ist die schwere Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020. Sie hat ein kollektives Trauma ausgelöst, das weit über den eigentlichen Schaden hinausgeht. Die Explosion steht für das Scheitern des politischen Systems. Viele, die es sich leisten können, wollen den Libanon verlassen. Vor allem junge Leute möchten auswandern und sich woanders ein Leben aufbauen. Auch die christlichen Communities stehen unter einem enormen Auswanderungsdruck. Drei Viertel der Christinnen und Christen hegen den Wunsch auszuwandern. In den vergangen drei Jahren haben gut 360.000 Libanesen das Land verlassen, darunter Tausende Christen. Für den Libanon und die Kirche ist diese Auswanderungswelle verheerend und die Bischöfe versuchen Gründe und Perspektiven zu geben, um die Menschen zum Bleiben zu bewegen.

Ein weiteres Thema ist die Arbeit mit Geflüchteten. Aktuell sind rund 1,3 Millionen Geflüchtete offiziell im Libanon registriert. Das ist ca. jeder fünfte Einwohner. Die tatsächliche Zahl Geflüchteter ist weitaus höher; Schätzungen gehen von mindestens zwei Millionen Flüchtlingen aus. Damit beherbergt das Land – mit großem Abstand– die meisten Flüchtlinge weltweit, was die Gesellschaft vor eine kaum zu stemmende Herausforderung stellt.