Täglich berichten Medien über tragische Ereignisse, Unfälle mit Todesfolge und Katastrophen. Oft wird dabei erwähnt, dass auch die Notfallseelsorge gerufen wurde, um den Betroffenen Beistand zu leisten.
Innerhalb weniger Jahre ist dieser Dienst unter dem Namen Notfallseelsorge für die Öffentlichkeit eine Selbstverständlichkeit geworden.
Die Seelsorge in Notfällen für Menschen, die einer lebensbedrohlichen Gefahr oder gar der Erfahrung des plötzlichen Todes ausgesetzt sind, ist schon immer Grundbestandteil des Seelsorgeauftrags der Kirche gewesen.
Notfallseelsorge ist ein organisierter Bereitschaftsdienst der Kirchen, der verlässliche Erreichbarkeit und enges, eingeübtes Zusammenarbeiten mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Notärzten sicherstellt.
Als "erste Hilfe für die Seele" steht Notfallseelsorge den Betroffenen bei. Sie begleitet etwa Polizeibeamte beim Überbringen von Todesnachrichten, stellt sich mit ihnen der Ohnmacht und der Unbegreiflichkeit des Geschehenen.
Und wie jede erste Hilfe auch übergibt Notfallseelsorge die ihr anvertrauten Menschen - sofern sie das wollen - wieder in die regulären Strukturen gemeindlicher Seelsorge.
Wir danken allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die sich dieser Aufgabe stellen, sich dafür bereithalten und sich darauf auch fachlich eigens vorbereiten.
Und wir sind auch dankbar, dass dieser notwendige Dienst der Notfallseelsorge, der mittlerweile nahezu flächendeckend verfügbar ist, vor Ort fast überall in ökumenischer Verbundenheit geleistet werden kann.
Der Vorsitzende des Rates Evangelischen Kirche in Deutschland und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Wolfgang Huber bzw. Karl Kardinal Lehmann, in einer Veröffentlichung der Evangelisch-Katholischen Aktionsgemeinschaft für Verkehrssicherheit (Texte und Materialien, Heft 33/2006)