Ein Hoch auf die Sonne!

Impuls für Februar von Sr. M. Theresia Hegermann OSC, Braunsrath

SrTheresia Hergermann OSC 1 (c) privat
SrTheresia Hergermann OSC 1
Datum:
Do. 30. Jan. 2025
Von:
Ordensbüro

„Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.“

Dies ist die zweite Strophe des Sonnengesangs des heiligen Franziskus von Assisi. Vor 800 Jahren hat Franziskus den Gesang gedichtet und noch heute wird er immer wieder neu vertont; in immer neuen Bildern werden die Strophen dargestellt. In sechs Fenstern unserer Klosterkirche in Maria Lind hat der Künstler Spierling seine Version des Sonnengesangs verarbeitet.

Was macht diesen alten Text so besonders? Franziskus nennt alle Geschöpfe Bruder / Schwester und die Erde nennt er unsere Mutter, eine verwandtschaftliche Beziehung, keine herrscherliche. Allein das ist schon hochmodern. Diese Sicht auf die Welt hat ihren Ursprung in Gott, dem Schöpfer aller Dinge, die er uns anvertraut hat. Diese grundlegende Weltsicht hat ungeheure Konsequenzen.

Nehmen wir diese zweite Strophe: Solarenergie, UV-Strahlung, blenden wir das einmal aus – sehnen wir uns nicht alle nach grauen Tagen nach dem Licht der Sonne? Halten Sie einmal ihr Gesicht bewusst in die Frühlingssonne und spüren Sie die Wärme auf Ihrer Haut. Beobachten Sie das Spiel von Schatten und Licht in der Sonne. Ein Sonnenaufgang nach dem Schwinden des Morgennebels, es gibt sie noch immer, diese Wunder, die wir besingen und für die wir danken. Es gilt sie zu entdecken, zu schützen und zu bewahren.

Den gesamten Text des Sonnengesangs finden Sie im Gotteslob unter der Nummer 19/2

Schwester M. Theresia Hegermann OSC