Mobbinghandlungen nach Leymann (1993)
1. Angriffe auf die Möglichkeit sich mitzuteilen
- Der Vorgesetzte schränkt die Möglichkeit ein, sich zu äußern
- Man wird ständig unterbrochen
- Kollegen schränken die Möglichkeit ein, sich zu äußern
- Anschreien oder lautes Schimpfen
- Ständige Kritik an der Arbeit
- Ständige Kritik am Privatleben
- Telefonterror
- Mündliche Drohungen
- Kontaktverweigerung durch abwehrende Blicke und Gesten
- Kontaktverweigerung durch Andeutungen, ohne dass man etwas direkt ausspricht
2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen
- Man spricht nicht mehr mit den/der Betroffenen
- Man läßt sich nicht ansprechen
- Versetzung in einen Raum weitab von den KollegInnen
- Den ArbeitskollegInnen wird verboten, den/die Betroffene/n anzusprechen
- Man wird wie Luft behandelt
3. Angriffe auf das soziale Ansehen
- Hinter dem Rücken des Betroffenen wird schlecht über ihn gesprochen
- Man verbreitet Gerüchte
- Man macht jemanden lächerlich
- Man verdächtigt jemanden, psychisch krank zu sein
- Man will jemanden zu einer psychiatrischen Untersuchung zwingen
- Man macht sich über eine Behinderung lustig
- Man imitiert den Gang, die Stimme oder Gesten, um jemanden lächerlich zu machen
- Man greift die politische oder religiöse Einstellung an
- Man macht sich über das Privatleben lustig
- Man macht sich über die Nationalität (oder Hautfarbe, Anm. d.V.) lustig
- Man zwingt jemanden, Arbeiten auszuführen, die das Selbstbewußtsein verletzen
- Man beurteilt den Arbeitseinsatz in falscher und (oder, Anm. d.V.)kränkender Weise
- Man stellt die Entscheidungen des/der Betroffenen in Frage
- Man ruft ihn/ihr obszöne Schimpfworte oder entwürdigende Ausdrücke nach
- Sexuelle Annäherungen oder verbale sexuelle Angebote
4. Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
- Man weist den/der Betroffenen keine Arbeitsaufgabe zu
- Man nimmt ihm jede Beschäftigung am Arbeitsplatz, so dass er sich nicht einmal selbst Aufgaben ausdenken kann
- Man gibt ihm/ihr sinnlose Arbeitsaufgaben
- Man gibt ihm/ihr Aufgaben weit unter seinem/ihrem Können
- Man gibt ihm/ihr ständig neue Aufgaben
- Man gibt ihm/ihr kränkende Arbeitsaufgaben
- Man gibt den/der Betroffenen Arbeitsaufgaben, die seine/ihre Qualifikationen übersteigen, um ihn/sie zu diskreditieren
5. Angriffe auf die Gesundheit
- Zwang zu gesundheitsschädigenden Arbeiten
- Androhung von körperlicher Gewalt
- Anwendung leichter Gewalt, z.B., um jemanden einen Denkzettel zu verpassen
- Körperliche Misshandlung
- Man verursacht Kosten für den/die Betroffene, um ihm/ihr zu schaden
- Man richtet physischen Schaden im Heim oder am Arbeitsplatz der betroffenen Person an
- Sexuelle Handgreiflichkeiten
Knorz und Zapf (1996) nennen weitere 39 Mobbinghandlungen und stellen fest, dass die von Leymann für Schweden in erschöpfender Weise beschriebenen Handlungen „offensichtlich nicht so ohne weiteres auf Deutschland übertragen werden“ können.
Mobbinghandlungen nach Knorz & Zapf 1996
- Es wird untersagt, private Gespräche mit Kolleg(inn)en zu führen
- Man erhält keine Antwort auf mündliche/schriftliche Anfragen
- Kolleg(inn)en werden gegen den/die Betroffene aufgehetzt
- Jemand wird absichtlich von betrieblichen Feiern und anderen sozialen Anlässen ausgeschlossen
- Im Betrieb werden Unterschriften gegen den/die Betroffenen gesammelt
- Unterschwellige, subtile, feindselige Atmosphäre
- Kolleg(inn)en weigern sich, mit dem/der Betroffenen zusammenzuarbeiten
- Ständig unfreundlicher Umgangston in Gesprächen mit dem/der Betroffenen
- Provokationen, um jemanden zu unüberlegten Handlungen zu bringen, was als Grund für weitere Konsequenzen willkommen wäre
- Vorgesetzte/Kollegen gratulieren demonstrativ nicht zu bestimmten feierlichen Anlässen/Erfolgen
- Es werden falsche Beschuldigungen gegen jemanden erhoben, um seinen/ihren Ruf zu schaden
- Ständige ‘spitze Bemerkungen’
- Im Betrieb wird eine feindselige Stimmungsmache gegen jemanden betrieben
- Untergebene weigern sich, Anordnungen von weisungsbefugten Betroffenen auszuführen
- Anschwärzen beim Vorgesetzten
- Alle Vorschläge, die von Betroffenen gemacht werden, werden prinzipiell abgelehnt
- Man macht sich über das Aussehen des/der Betroffenen lustig
- Einfluß- oder Tätigkeitsbereiche werden entzogen
- Man erhält immer die unangenehmsten Arbeiten
- Es wird ein/e Nachfolger/in für den Arbeitsplatz, an dem der/die Betroffenen tätig ist, gesucht oder parallel beschäftigt
- Man erhält keine Unterstützung bei der Einarbeitung in neue Gebiete
- Jemand wird für Fehler der anderen oder für allgemeinde betriebliche Probleme, verantwortlich gemacht
- Informationen, die für die Erledigung der Arbeit wichtig sind, werden zurückgehalten, um jemanden Schwierigkeiten zu bereiten
- Es werden absichtlich falsche Auskünfte erteilt, um jemanden Schwierigkeiten zu machen
- Jemand wird, ohne die ihm/ihr zustehende Absprache am Arbeitsplatz vor vollendete Tatsachen gesetzt
- Man wird nicht oder später als andere mit gleicher oder geringerer Qualifikation befördert oder besser bezahlt
- Jemand wird das Recht auf Fortbildung verweigert
- Jemand wird in Abhängigkeit gehalten
- Kontrolle und Überwachung
- Jemand läßt ungehindert seine/ihre Launen an dem/der Betroffenen aus
- Arbeitsplatz wird ohne Vorwarnung ausgeräumt (Schreibtisch im kalten Flur gestellt, etc.)
- Entscheidungen werden ohne den/die Betroffene getroffen, obwohl er/sie hätte mitentscheiden müssen
- Permanente Versetzungen
- Versetzung in unbeliebte Abteilungen
- Manipulation an den Arbeitsergebnissen, um jemanden Schwierigkeiten zu bereiten
- Man wird auch außerhalb der Arbeit beobachtet und kontrolliert
- Es werden minutiöse Vorschriften gemacht, wie die einfachsten Arbeiten zu erledigen sind, um jemanden zu schikanieren
- Unerlaubtes Öffnen privater Post
- Bei Krankschreibungen bekommen Betroffene Schwierigkeiten und es erfolgen Drohungen