Lies eine spirituelle Geschichte als Kurzhörbuch ein. Dafür kannst du einfach die Audiofunktion deines Handys benutzen. Verschicke diese Aufnahme dann an deine Jugendgruppe, ähnlich wie einen Newsletter oder Broadcast. Ermutige deine Jugendlichen gerne dazu sich untereinander und auch dir eine Geschichte zurückzusenden. Ein paar Vorschläge findest du hier:
Suche nach dem goldenen Kern (Hannah Buiting)
Ich glaube, in jeden Menschen wurde am Anfang etwas hineingelegt. Etwas ganz Kleines, ganz Kostbares. So etwas wie ein goldener Kern. In den ersten Jahres des Lebens spürt man dieses kleine Ding in sich. Ganz deutlich. Immer dann, wenn man angelächelt wird. Oder etwas Neues entdeckt. Wie Laufen geht, oder wie hoch die Türme aus Duplosteinen werden können. Doch je älter man wird, desto schwieriger wird es, diesen kleinen kostbaren Schatz in sich wahrzunehmen. Als wäre das Gold angelaufen, würde nicht mehr schimmern. Dabei sehnt man sich so sehr danach. Und deswegen macht man sich auf die Suche. Nach etwas, dass wie ein Spiegel funktioniert, auf den Sonnenstrahlen fallen und der so ein Feuer entfacht. In der Welt. Und in dir selbst. Bis man den goldenen Kern wieder spürt.
Experiment (Hannah Buiting)
Wenn ,Glaube‘ ein Schulfach wäre, vielleicht wäre es dann so etwas wie Chemie. Das mögen die Naturwissenschaftler irritierend finden, schließlich stützt sich Glaube nicht gerade auf Beweisbarkeit und Logik, aber vielleicht wäre ,Glaube‘ trotzdem so etwas wie ein Experimentierfach. Man würde viel mit Hypothesen arbeiten. Mit Was-wäre-wenn-Gleichungen. Mit Elementen des Lebens. In eine Waagschale geworfen, unter dem Mikroskop betrachtet. Vieles müsste man mit Vorsicht genießen. Handschuhe und Schutzbrille wären sicher empfehlenswert. Man muss nur einmal in die Bibel gucken und etwas von brennenden Dornbüschen und Feuersäulen lesen, dann weiß man, warum. ,Glaube‘ wäre das Fach, in dem man Punkte fürs Ausprobieren bekäme. Und fürs Fragenstellen. Jedenfalls nicht fürs Wissen. Zeugnisse gäbe es zwischendurch. Von den Schülern selbst.
Mit Gott zu Mittag gegessen...
Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit einigen Getränkedosen und mehreren Schokoladenriegeln und machte sich auf die Reise.
Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten. Der kleine Junge setzte sich zu der Frau auf die Bank und
öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Dose Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau. Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein wundervolles Lächeln! Der kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an. Und sie nahm die Cola und lächelte wieder – noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig.
Die beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel und tranken Cola – aber sprachen kein Wort. Als es dunkel wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach Hause zu gehen. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um. Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie. Die alte Frau schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln.
Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: "Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?" Und der kleine Junge antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – und sie hat ein wundervolles Lächeln!"
Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon auf sie wartete. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah. Und sie antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und er ist viel jünger, als ich gedacht habe."
(Impuls von der KSJ)
Gott kommt zu Besuch
Ein Mann erfuhr, dass Gott zu ihm kommen wollte. Da wurde er schrecklich nervös. „Zu mir?“ rief er. „In mein Haus?“ Und er rannte in alle Zimmer, er lief die Treppen rauf und runter, er kletterte zum Dachboden hinauf, er stieg in den Keller hinab – und sah sein Haus mit anderen Augen. „Unmöglich!“ jammerte er. „In diesem Dreckstall kann ich keinen Besuch empfangen, schon gar nicht Gott! Alles voller Gerümpel. Kein Platz zum Ausruhen. Keine Luft zum Atmen.“ Also riss er alle Fenster und Türen auf und rief hinaus: „Brüder, Freunde, Leute! Helft mir aufräumen – irgendjemand, bitte! Aber schnell!“
Er macht sich sofort daran, sein Haus zu putzen. Durch die dicken Staubwolken sah er, dass ihm tatsächlich jemand zu Hilfe gekommen war, worüber der Mann mehr als dankbar war. Sie schleppten gemeinsam das Gerümpel hinter das Haus, schlugen es klein und verbrannten es. Sie schrubbten die Treppen und Böden. Sie brauchten viele Kübel Wasser, um die Fenster zu putzen. Und noch immer klebte der Dreck an allen Ecken und Enden. „Das schaffen wir nie!“ schnaufte der Mann. „Doch, das schaffen wir.“ sagte der andere.
Sie plagten sich den ganzen Tag. Und tatsächlich waren sie spät am Abend fertig. Sie gingen in die Küche und der Mann deckte den Tisch. „So“ sagte er, „jetzt kann er kommen, mein Besuch! Jetzt kann Gott kommen. Wo er nur bleibt?“ „Aber ich bin ja da.“ sagte der andere und setzte sich an den Tisch. „Komm, und iss mit mir.“
(Quelle Unbekannt)