Fürbitten:
Gebet am Morgen:
Guten Morgen, mein Gott.
Ich freue mich auf den Tag.
Ich lebe gern. Das will ich dir sagen.
So geht es heute nicht allen.
Darum gib mir strahlende Augen, hilfreiche Hände,
aufmerksame Ohren, wärmende Worte,
behutsames Schweigen, einen Blick für das,
was zwischen den Zeilen steht
und unausgesprochen bleibt,
und eine ansteckende Fröhlichkeit.
Bitte schenke mir ein klares Gedächtnis für mein Wohlgefühl heute,
damit ich mich erinnere, wenn ich selbst mal elend bin.
Zwischen Licht und Dunkel wandern wir alle - und am Ende zu Dir.
Guten Morgen, mein Gott. Ich lebe gern. Danke für diesen Tag.
Amen.
Segensgebet:
Du Gott des Aufbruchs,
segne uns,
wenn wir dein Rufen vernehmen,
wenn deine Stimme lockt,
uns dein Geist bewegt,
zum Aufbrechen und Weitergehen.
Du Gott des Aufbruchs,
begleite und behüte uns,
wenn wir aus Unabhängigkeiten entfliehen,
wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden,
wenn wir festgetretene Wege verlassen,
wenn wir dankbar zurückschauen
und doch neue Wege wagen.
Du Gott des Aufbruchs,
wende uns dein Angesicht zu,
wenn wir Irrwege nicht erkennen,
wenn uns Angst befällt,
wenn Umwege uns ermüden, wenn wir Orientierung suchen
in den Stürmen der Unsicherheit.
Du Gott des Aufbruchs,
sei mit uns unterwegs zu uns selbst,
zu den Menschen, zu dir.
So segne uns mit deiner Güte,
und zeige uns dein freundliches Gesicht.
Begegne uns mit deinem Erbarmen,
und leuchte uns mit dem Licht deines Friedens
auf all unseren Wegen.
Amen.
Gebet „Frieden stiften“ (Hannah Buiting):
Selig sind, die Frieden stiften. Die Papierschwalben (oder Tauben) basteln und sie fliegen lassen, auch als Erwachsene noch. Die lieber zum Stift als zur Waffe greifen. Die Wimpelketten zwischen Bäume hängen und ein Fest geben, zu dem alle willkommen sind. Die Hände reichen, egal ob Fremden oder Freunden. Die am Morgen nach einer durchstrittenen Nacht so tun, als ob nichts gewesen wäre, und Frühstück für zwei machen. Die sich im Bus ganz selbstverständlich neben die verschleierte Frau setzen. Warum auch nicht? Die im Hochsommer auf dem Friedhof Blumen gießen, auch auf Nachbargräbern. Die im Hausflur ein Schild aufhängen: „Friede sei mit euch!“. Die das Schild hängen lassen.
Abendgebet:
Guter Gott,
danke für diesen Tag!
Für viele Menschen war er nicht so schön.
Danke für das Essen heute –
viele Menschen haben noch Hunger.
Danke für meine Freunde heute –
viele Menschen sind sehr einsam.
Danke für die schönen Augenblicke heute –
viele Menschen sind so traurig.
Danke, dass ich gesund geblieben bin –
viele Menschen sind sehr krank.
Heute denke ich besonders an alle Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir.
Guter Gott, steh ihnen bei in ihren Sorgen und Nöten
und schenke ihnen einen kleinen Sonnenstrahl,
der ihnen Licht im Dunkeln gibt. Amen.
Gebet um Toleranz und Akzeptanz:
Guter Gott,
du magst viele Namen haben, viele verschiedene Vorstellungen mögen mit Dir verbunden sein.
Aber in einem treffen sich all unsere menschlichen Sehnsüchte, Träume und Hoffnungen:
Dass Du der bist, der uns mit großer Liebe in seinen Händen hält,
dass Du der bist, der nichts sehnlicher wünscht, als dass unser Leben gut wird und gelingt.
Wir bitten Dich:
Sei an unserer Seite,
schenke uns Kraft, Geduld und Ausdauer,
auch viel Liebe und Güte,
mit der wir einander begegnen können.
Lass uns einen ehrlichen und aufrichtigen, respektvollen und friedvollen Umgang miteinander lernen. Amen.