„Da also das Christen und Juden gemeinsame geistliche Erbe so reich ist, will die Heilige Synode die gegenseitige Kenntnis und Achtung fördern, die vor allem die Frucht biblischer und theologischer Studien sowie des brüderlichen Gespräches ist."(Nostra Aetate 4)
Im Bewusstsein um das Leid der Juden, besonders während der Schoah, bekennt sich die katholische Kirche zur Schuld von Christinnen und Christen.
Das II. Vatikanische Konzil hat 1965 in seiner Erklärung Nostra Aetate einen Wendepunkt im Dialog von Judentum und Kirche gesetzt: Anerkennung und Respekt bilden die Grundlage der Beziehungen aufgrund der gemeinsamen Wurzel.
Johannes Paul II. folgte diesem Weg, indem er in seiner Ansprache anlässlich des Treffens mit der jüdischen Gemeinde in der Synagoge von Rom am 13. April 1986 noch einmal Bezug zu dem Dekret Nostra Aetate Nr. 4 nahm. Er betonte, dass das Christentum eine besondere Beziehung zum Judentum wie zu keiner anderen Religion habe: „Ihr seid unsere bevorzugten Brüder und, so könnte man gewissermaßen sagen, unsere älteren Brüder."
Papst Franziskus erklärte zum 50-jährigen Jubiläum von Nostra Aetate: „Wenn wir uns heute als ,Freunde und Geschwister´ bezeichnen können und nicht mehr als Fremde, dann liegt es an dem damaligen Wunsch, einen wahrhaftigen Dialog aufzunehmen."
Ganz in diesem Sinne gestaltet das Bistum Aachen den Dialog mit dem Judentum. Bevorzugte Orte des Dialoges sind die christlich-jüdischen Gesellschaften in Aachen, Krefeld und Mönchengladbach sowie die Einrichtungen des interreligiösen Dialoges und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen.