In der Pfarrei Heilig Geist Jülich sind alle 16.500 Wahlberechtigten persönlich angeschrieben und über die anstehenden Wahlen bzw. die Möglichkeit zur Briefwahl informiert worden. Wie das bei den Menschen angekommen ist und wie die Resonanz war, erzählt Pastoralreferentin Barbara Biel im Interview.
Barbara Biel ist Pastoralreferentin in der Pfarrei Heilig Geist in Jülich.
Sie haben alle 16.500 Wahlberechtigten in der GdG Heilig Geist persönlich angeschrieben und über die anstehenden Wahlen bzw. die Möglichkeit zur Briefwahl informiert. Welche Reaktionen haben Sie erhalten?
Die Pfarrei Heilig Geist hat alle 16.482 Wahlberechtigten ab 14 Jahren mit einer Mailingpost angeschrieben, einem Werbeflyer mit Wahlbenachrichtigung und Antwortkarte.
Die verantwortlichen Gremien der Pfarrei haben diese Aktion auf den Weg gebracht, damit nach bzw. in der Corona-Zeit alle KatholikInnen ein Lebenszeichen von der katholischen Kirche im Jülicher Land erhalten als Initiative zu erneuertem Kontakt. Die Mailingpost hat gleichzeitig Informationen weitergegeben zu dem Wahlverfahren mit zwei neuen Wahlbereichen für den GdG-Rat - den sich entwickelnden Themenzentren „Jugend“ und „Familie“ - und hat die Wahlberechtigten gebeten, die Engagierten in allen Gremien der Pfarrei mit ihrer Wahl zu stärken und ihnen ein Mandat zu geben.
Die Reaktion der Wahlberechtigten mit ca. 1200 Briefwahlanträgen war überaus erfreulich. Allein durch die Briefwählenden ist damit die Wahlbeteiligung der letzten KV-Wahl von 2018 annähernd verdoppelt. Neben der Briefwahl wird es auch noch in 7 der 16 Gemeinden einen Filialwahl vor Ort geben und im Stadtzentrum auch eine zentrale Urnenwahl. Die Verantwortlichen sind sehr gespannt, wie hoch die Wahlbeteiligung insgesamt sein wird.
Darüber hinaus gab es viele persönliche positive Reaktionen von Menschen zu der Aktion, gerade auch von denjenigen, die sich zwar nicht zur Kerngemeinde zählen, aber sich doch der Kirche verbunden fühlen. Viele fühlten sich angenehm und freundlich angesprochen, sehr vereinzelte Stimmen sahen es aufgrund der Missbrauchskrise kritisch, dass sich die Kirche so offensiv meldet.
Wie ist die Idee dazu überhaupt entstanden?
Die Idee zur Kontaktaufnahme ist im GdG-Rat entstanden und wurde vom Pastoralteam aufgegriffen. Es ging ja nicht nur um die Wahlen, sondern eben auch um ein erneutes Kontaktangebot von Seiten der Pfarrei an die Menschen, die zur Pfarrei gehören und Mitglieder sind. Die Corona-Zeit hat viele Kontakte erschwert, viele pastorale Aktivitäten und Treffpunkte mussten brachliegen. Deshalb waren Ideen gefragt, wie es gelingt, erneut in Kontakt zu kommen. Das Ergebnis der Überlegungen waren zunächst zwei Aktionen: die Mailingpost an alle Wahlberechtigten und eine Einladung zu einem Aktionstag im Jülicher Brückenkopfpark als Dank für alle ehrenamtlich Engagierten – beides ist sehr gut angenommen worden.
Also hat sich die Aktion gelohnt?
Die Aktion zu den Wahlen hat sich sicherlich sehr gelohnt, es ist viel Aufmerksamkeit einstanden. Natürlich hat sie auch einen recht großen finanziellen und arbeitsmäßigen Aufwand mit sich gebracht – an dieser Stelle geht ein großer Dank an alle, die die Briefwahlen organisatorisch intensiv unterstützt haben und an alle, die die Wahlen vor Ort am 6./7. November noch durchführen werden. Und es geht jetzt schon ein dickes Dankeschön an alle, die wählen und damit die Engagierten im Kirchenvorstand, dem GdG-Rat und den Gemeinderäten stärken. Die Pfarrei plant für alle, die gewählt haben, auch noch eine schöne Veranstaltung im Dezember als Dank und als vertieftes Kontaktangebot, damit die Aktion auch noch eine nachhaltige Wirkung entfalten kann, wenn die Menschen das wollen.
Sie dürfen an dieser Stelle gerne nochmal ein wenig die Werbetrommel rühren: Warum lohnt es sich, am Wochenende seine Stimme abzugeben?
Warum es sich lohnt, zu wählen und so den kirchlichen Gremien eine Stimme zu geben? – Darauf möchte ich mit den Slogans antworten, mit den die Plakate im Bistum Aachen für die Wahl geworben haben: … weil wir gemeinsam Kirche sind … weil uns die Kirche nicht egal ist … weil es ohne uns nicht geht. Deshalb lohnt es sich, sich auch in schwierigen Zeiten in den Strukturen kirchlichen Lebens für das Reich Gottes zu engagieren.