Finanzkrise

Im Jahr 2003 zeichnete sich endgültig ab, dass das Bistum Aachen in finanzielle Schieflage geraten war.
In den Folgejahren kam es zum Abbau von Bistumspersonal, zur Beendigung bestimmter Aufgaben und zur Schließung kirchlicher Einrichtungen. Zu den einschneidensten Maßnahmen gehörte eine Anzahl betriebsbedingter Kündigungen. Die Finanzkrise hatte eine Vertrauenskrise zur Folge.

In diesen Jahren zeigte sich Weggemeinschaft als ein „ohnmächtiges" Wort. Von Weggemeinschaft musste in dieser Zeit mit Vorsicht gesprochen werden, damit es nicht ideologisch klang oder als zynisch empfunden wurde.

Ende 2004 wird ein „Moratorium" für den Weggemeinschaftsprozess beschlossen. Ziel ist eine Rück- und Neubesinnung auf die Leitidee der Weggemeinschaft.

Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff sagt in seinem Eröffnungsstatement zur Gemeinsamen Versammlung der diözesanen Räte 2007 im Rückblick auf diese Jahre selbstkritisch:

"In den zurückliegenden Jahren konnten manche der dringend anstehenden überaus schwierigen Entscheidungen, die uns die Finanzkrise abverlangte, leider nicht so im gemeinschaftlichen Dialog vorbereitet werden. Dadurch sind Verletzungen und Vertrauensverlust eingetreten. Ich sage dies bewusst auch vor Ihnen als unmittelbar und mittelbar betroffenen Frauen und Männern aus unserem Bistum. Ich hoffe darauf, dass wir alle miteinander zu einem versöhnten Neuanfang finden."

Siehe auch: Martin Pott, "Weggemeinschaft" angesichts von Finanz-, Vertrauens- und Pastoralkrise - wenn ein diözesaner Prozess seine Unschuld verliert, in: R. Bucher / R. Krockauer (Hg.), Macht und Gnade. Untersuchungen zu einem konstitutiven Spannungsfeld der Pastoral, Münster 2005, 200-212. 

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