Solidaritätserklärung der Betriebsseelsorge im Bistum Aachen, der Bischöfliche Kommission Kirche und Arbeiterschaft und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), Diözesanverband Aachen, mit den Beschäftigten bei Continental Aachen
Wir sind schockiert über die unerwartete Ankündigung, das Continental-Werk in Aachen zu schließen und damit 1800 Menschen auf die Straße zu setzen. Wie wir bei der gestrigen Informationsveranstaltung des Betriebsrates erfahren konnten, wurden auch Betriebsrat, Politik, Öffentlichkeit und vor allem die Beschäftigten von der Ansage überrascht.
Denn nach derzeitigem Kenntnisstand kann eine Schließung des profitablen Conti-Standortes in Aachen und damit der Arbeitsplatzverlust für 1800 Menschen nicht nachvollziehbar erklärt werden. Es macht uns fassungslos, dass im Schatten der Corona-Krise im großen Stil Arbeitsplätze abgebaut werden, in einem Werk, das sogar zu diesen Zeiten unter großem Einsatz der Mitarbeitenden gewinnbringend arbeitet. Höhere Renditeerwartungen rechtfertigen keinesfalls, Arbeiterinnen und Arbeiter und ihren Familien ihre Existenzgrundlage zu entziehen. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Mensch und sein Arbeitsplatz stets Vorrang vor dem Kapital haben muss – die Sorge um die Menschen steht im Mittelpunkt.
Wir stehen solidarisch an der Seite der Continental-Beschäftigten, unterstützen den Kampf der Belegschaft um ihre Arbeitsplätze und bieten als Betriebsseelsorge im Bistum Aachen, der KAB und der Kommission Kirche und Arbeiterschaft den Beschäftigten, dem Betriebsrat und den Gewerkschaften unsere Unterstützung an.
Mit solidarischen Grüßen
Betriebsseelsorge im Bistum Aachen
Kommission Kirche und Arbeiterschaft, gez. Harald Hüller und Renate Müller