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Synodalversammlung 2024

Synodalversammlung 2024
Grundidee längst verinnerlicht
Datum:
Do. 21. Nov. 2024
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Synodalversammlung berät Papier zu Leitung und Mitverantwortung im Pastoralen Raum.


Dass Leitung und Mitverantwortung wichtige Parameter in den künftigen Pastoralen Räumen des Bistums Aachen sein werden, darin waren sich die Teilnehmenden der fünften Synodalversammlung im Bistum Aachen einig. Deshalb kamen die Mitglieder des Diözesanpastoralrates, des Diözesanpriesterrates, des Diözesanrates der Katholik*innen, des Diözesancaritasrates, des Domkapitels, des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates, der Regionalteams und der Leitungskonferenz des Bistums im Aachener Pius-Gymnasium zusammen, um das Arbeitspapier „Leitung und Mitverantwortung in den Pastoralen Räumen des Bistums Aachen“ gemeinsam zu beraten und einen weiteren Fahrplan für die Veröffentlichung festzulegen. Als weites Thema stand unter der Moderation von Jürgen Maubach und Ursula Hahmann die andauernde Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Aachen auf der Tagesordnung.

 

Vor den Beratungen zum Leitungspapier gab Dr. Arndt Küppers vom Bischöflichen Stab einen Einblick in die Genese und die wichtigsten Punkte des Papiers, das anschließend in einer offenen Arbeitsphase beraten wurde. An Stellwänden tauschten sich die Teilnehmenden aus zu den Themen Synodale Leitung, Rat des Pastoralen Raums, Verantwortung & Prozesse sowie Zusammensetzung & Zugang und hielten ihre Punkte auf Karteikarten fest. Danach arbeiteten die einzelnen Räten, Gremien oder Teams mit diesen Ergebnissen weiter. Für jedes Gremium schilderte eine Sprecherin oder ein Sprecher die Eindrücke aus den Beratungen in großer Runde.

 

Priesterrat und Domkapitel

Der Priesterrat brachte mit dem Domkapitel unter anderem die Rückmeldungen ein, dass eine Leitung der Pfarrer „In Solidum“ auch eine Möglichkeit für die Übergangsphase sein könnte. Außerdem betonten beide Gremien, dass eine Nachschärfung der Vollversammlung der Orte von Kirche nötig sei, um ihren Wert hervorzuheben.

Caritasrat
Caritasdirektor Stephan Jentgens berichtete von den Überlegungen des Caritasrates.

„Ein entscheidender Punkt ist die Frage, ob diejenigen, die als Priester und Pfarrer in den Pastoralen Räumen unterwegs sind, das Commitment zur Synodalität haben. Das muss man wollen, und das muss entwickelt werden“, betonte er. Auch über eine Aufwertung der Vollversammlung der Orte von Kirche hat sich der Caritasrat Gedanken gemacht. Sein Vorschlag sieht vor, dass diese Vertreterinnen und Vertreter auch in den Rat des Pastoralen Raums gewählt werden können. Zudem gehörten aus der Perspektive des Caritasrates zu den „Menschen des Pastoralen Dienstes“ auch Menschen aus dem diakonischen Bereich.

 

Der Caritasrat regte darüber hinaus an, die weiteren Mitglieder der Leitung durch den Rat des Pastoralen Raumes wählen zu lassen und betonte, dass die Haushaltsplanungen einen Bezug auf die Beschlüsse und die Strategieplanungen im Pastoralen Raum haben müssten, damit Finanzentscheidungen und inhaltliche Entscheidungen nicht auseinanderlaufen.

Diözesanpastoralrat
Die Mitglieder des Diözesanpastoralrates waren sich darüber einig, dass die Leitung paritätisch besetzt sein sollte. Außerdem entstand die Frage, ob mit hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten gemeint seien oder ob es eine Weitung im Sinne eines multiprofessionellen Teams geben könne. Der Diözesanpastoralrat regte an, dass die Benennung der Leitung aus dem jeweiligen Team heraus entstehen soll, anstatt sie vom Bischof vornehmen zu lassen. „Es muss aus unserer Sicht außerdem noch geklärt werden, unter welchen Rahmenbedingungen Ehrenamt in Leitung gehen kann und ob die Leitung im Ehrenamt in Geldwert honoriert wird“, betonte Gabi Terhorst, die die Beratungsergebnisse vorstellte.

 

Diözesanrat der Katholik*innen
Heribert Rychert trug die Rückmeldungen aus dem Diözesanrat vor, der ebenfalls die paritätische Besetzung der Leitung befürwortet. Außerdem regte er an, dass die Rollen der Hauptberuflichen in Leitung und ihr Zusammenspiel mit dem Vorgesetzten, der ja auch Teil des Leitungsteams ist, geklärt werden müsse. Weitere Stichworte waren Wahlen für alle Mitglieder des Leitungsteams und eine Amtszeitbegrenzung der gewählten Mitglieder im Leitungsamt. Außerdem gab der Rat zu Bedenken, dass in einer Übergangsphase der erste Rat des Pastoralen Raumes zunächst aus sehr vielen Mitgliedern bestehen würde, dann aber nach einer Neuwahl auf acht bis zehn reduziert würde. Gegebenenfalls sei es in manchen Pastoralen Räumen zielführend, sich die Struktur anzuschauen und auch Listenwahlen zu ermöglichen, um alle Teile des Pastoralen Raumes zu berücksichtigen.

Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat
Ökonom Martin Tölle berichtete von den Beratungen des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates, der sich auf die Funktion des Verwaltungsleiters fokussierte. Dieser solle die Vertretung der Kirchenvorstände im Leitungskreis wahrnehmen. „Da ist ja bereits vieles über das Kirchliche Vermögensverwaltungsgesetz geregelt.“

Regionalteams
Für die Regionalteams gab Lisa Vratz vom Regionalteam Krefeld Rückmeldungen ins Plenum. „Uns ist es wichtig zu betonen, dass sich ein solches Papier ohne einen Haltungswechsel nicht umsetzten lässt. Veränderung geht nur, wenn Vertrauen zwischen allen Ebenen und allen Beteiligten da ist“, unterstrich sie. Außerdem nähmen die Regionalteams Ungleichzeitigkeiten im Bistum wahr. Ihnen müsse man nach dem Motto „So viel regeln wie eben nötig ist und so wenig regeln wie möglich“ begegnen, damit Leitung sich entwickeln könne und auch einmal etwas ausprobiert werden dürfe.

 

Den Regionalteams war außerdem die Wertschätzung der Orte von Kirche wichtig. Sie betonten, dass die Rolle der Vollversammlung der Orte von Kirche gestärkt werden müsse und waren verwundert darüber, dass die Regionalteams im Leitungspapier nicht vorkommen. Denn „die Regionale Ebene wird eine Bedeutung behalten, und da muss noch einmal genau geschaut werden, wie diese Ebene Aufgaben begleiten kann, die die Pastoralen Räume nicht stemmen können.“

 

„Ich habe heute gemerkt, dass die Diskussionen sehr konstruktiv gewesen sind und dass alle die Grundidee längst verinnerlicht haben“, resümierte Bischof Dr. Helmut Dieser und dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Mitarbeit. Im Dezember werden die einzelnen Räte, Gremien oder Teams das überarbeitete Papier nochmals beraten. Bischof Dr. Helmut Dieser setzt es in Kraft, sobald eine Einigung erfolgt ist; spätestens nach der Räteberatung im März 2025.