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Da sein für Momente, die der Seele guttun.:Monika Sartingen-Ludwigs bringt als Schulseelsorgerin Zeit und Möglichkeiten mit, die Schulen im Alltag so nicht haben.

Werteorientierte Bildung_Schulseelsorgerin Sartingen
Datum:
Do. 27. März 2025
Von:
Newsletter-Redaktion

In drei staatlichen Schulen in Schwalmtal bzw. Niederkrüchten ist Gemeindereferentin Monika Sartingen-Ludwigs mit einer halben Stelle als Schulseelsorgerin unterwegs. Dabei erlebt sie fast die gesamte Bandbreite der unterschiedlichen Schulformen. Neben der Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal ist sie auch an der Januz-Korczak-Realschule und dem Gymnasium St. Wolfhelm tätig. Die Gemeindereferentin wird in den Schulen wahrgenommen als jemand der Zeit und Möglichkeiten mitbringt, die die Schulen so nicht haben. „Mein Alleinstellungsmerkmal ist die Seelsorge. Da zu sein für alles, was die Seele belastet und für alles, was der Seele guttut. Ich habe die Möglichkeit, im Schulalltag da zu sein, wenn ich gebraucht und angefragt werde. Das unterscheidet mich, glaube ich, von den Lehrern und Sozialarbeitern“, berichtet die Schulseelsorgerin. „Wenn ein Schüler ein Gespräch braucht, wenn Eltern eine Beratung oder einen Austauschpartner benötigen, wenn Lehrer Unterstützung benötigen, bin ich da. Der Kummerkasten und meine Telefonnummer sind bekannt. Da ich nicht dem Schulleiter unterstellt bin, sondern zur Kirche gehöre und so ein wenig außerhalb der Schulstruktur stehe, werde ich unabhängiger wahrgenommen.“ 

Motive des Misereor Hungertuchs Monika Sartingen-Ludwigs

Breites Themenspektrum

Zur Fastenzeit bietet die Schulseelsorgerin wieder ein Projekt zum aktuellen Misereor Hungertuch „Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“ an. Dabei nimmt sie mit Schülerinnen und Schülern besonders zwei Motive des Tuchs in den Blick: Den grauen Tornado, der symbolisch für die Bedrohung der Welt steht, und das weiß-goldene Zelt, welches einen Hoffnungsort und eine Zukunftsvision anbietet. „Die Frage, die dahintersteht, ist, ob der Orkan noch abdriftet. Wenn wir die guten Dinge fokussieren und in den Mittelpunkt stellen, können wir den Orkan kleiner werden lassen“, erläutert Monika Sartingen-Ludwigs. In 15 Klassen erarbeitet die Seelsorgerin das Bild und assoziiert mit den Schülerinnen und Schülern Sorgenworte für den Tornado und Hoffnungsworte für das Zelt. „Die Schülerinnen und Schüler können das Projekt gut annehmen und sich darauf einlassen. Und es ist interessant: In Klassen, in denen Gewalt ein Thema ist, ist das Grau des Tornados ganz stark und wird auch so verbalisiert. In anderen Klassen füllt sich hingegen das Zelt schneller“, weiß die Gemeindereferentin zu berichten. Zum Ende der Fastenzeit, kurz vor der Karwoche, werden die Zelte und Tornados der Klassen dann in der Pfarrkirche St. Michael in Waldniel ausgestellt.   

 

Glaubensfragen werden an Monika Sartingen-Ludwigs oft dann herangetragen, wenn Schülerinnen und Schüler Verlust oder Trauer erfahren. So ist beispielsweise an einer Schule eine Trauergruppe entstanden. Auch wenn es auf das Schuljahresende zugeht und die Schulabgängerinnen und Schulabgänger ihre Abschlussgottesdienste vorbereiten, ist Monika Sartingen-Ludwigs mit dabei. „Dann geht es um Fragen wie ´Was gehört zu meinem Leben?´, ´Was ist mir wichtig auf Dauer?´ und ´Welche Werte habe ich?´“, erzählt die Schulseelsorgerin. Schülerinnen und Schüler kommen aber auch mit Schulstress oder Mobbing zu Monika Sartingen-Ludwigs. Ebenfalls unterstützt die Schulseelsorgerin gerne bei kreativen Ideen oder Aktionen wie beim Projekt „Engel der Kulturen“. Mit Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Religion des Gymnasiums füllte sie drei Koffer zu den Arbrahamitischen Religionen und erarbeitet mit Schülerinnen und Schülern Informationstexte zu den darin befindlichen Gegenständen.

 

Freie Angebote, spirituelle Angebote, Trauergruppe, geschützte Räume für all das, was positiv oder negativ auf der Seele brennt, Gottesdienste und Meditationen, Einschulungs- und Entlassgottesdienste, der Orientierungstag am Gymnasium zu Beginn der Oberstufe zum Thema Werte und Lebensziele - all diese Angebote gehören für Monika Sartingen-Ludwigs zu einer werteorientierten Bildung. Es sind sogar vielmehr werteorientierte Erfahrungen, die sie als Schulseelsorgerin für die Schülerinnen und Schüler ermöglicht.