Aus dem „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry stammt das Wort: „Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.“ Menschen reden aneinander vorbei. Menschen behaupten, sie hätten dieses oder jenes so nie gesagt oder andersrum: Sie hätten das doch schon immer so gesagt, aber ihnen sei nie richtig zugehört worden.
Besonders schlimm ist diese Quelle aller Missverständnisse, wenn riesige Sprechblasen entstehen: immer mehr vom selben, in zig Varianten immer nur dieselben scheinbar einfachen Lösungen, immer radikaler das Eine und Einzige fordern und durchsetzen wollen. Solche Sprechblasen bauen sich gegeneinander auf: Was die anderen sagen, das muss und will dann schon lange keiner mehr hören, schon gar nicht verstehen.
Blasen können schrecklich platzen, politisch, militärisch: Dann werden aus Worten Taten, der Schritt in die Gewalt ist überrumpelnd kurz: die Quelle aller Missverständnisse wird dann zur Quelle von Vernichtung.
Im Zeitalter von Massenkommunikation und Massenvernichtungswaffen kann keiner mehr das alles noch für harmlos halten!
Am Christtag hören wir in der Kirche den Anfang des Johannesevangeliums (Joh 1,1–18): Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.