zum Dezember

2024_12_Hand Kopie (c) Chr. Simonsen
Datum:
So. 1. Dez. 2024
Von:
Christoph Simonsen

„Die menschliche Seele ist schon verliebt, wenn sie geboren wird, in einen Geliebten, den sie nie gesehen hat. Es liegt aber ein Widerschein dieses Geliebten auf allen Dingen, und so möchten wir von Geburt an alle Dinge umarmen.“

 

Dieser einfühlsame Gedanke von Ernesto Cardenal begleitet mich in den letzten Tagen; und wie wahr er ist, das durfte ich in der Begegnung mit lieben tollen Menschen erkennen, die in dieser Woche die Citykirche besucht haben. Eine Gruppe aus dem Irak Geflüchteter, die mit einer liebevollen Begleitung einen Stadtrundgang gemacht haben und dabei auch Halt machten in der Citykirche. Mit staunenden Augen, aber auch ganz vorsichtig mit ihren Händen, erkundeten sie den Raum: Das Taufbecken, die Vitrine mit den Heiligen Büchern, die überlebensgroßen Figuren von Maria Lehnen, die ihnen offenherzig die Hände entgegenstreckten, die Figur der Muttergottes, die ihren toten Sohn in den Armen hält. Ganz nahe wollten sie allem kommen und mit jeder Berührung leuchtete eine neue Faszination in ihren Augen auf. Liebevoll berühren, und darin ein kleines Stück Ruhe und Frieden erfahren. So wird Fremdes vertraut und mir, der ich so viel Zeit in der Kirche verbringe, wird Vertrautes ganz neu nahe gebracht.

 

Ich wünsche uns allen eine ‚berührende‘ Adventzeit und lade schon jetzt von Herzen ein zu unserer weihnachtlichen Wortgottesfeier am Heiligen Abend um 22h.

 

Freundliche Grüße

Euer

Christoph Simonsen