Diese Erfahrung spannt sich wie ein Bogen vom Leid der Menschen zum Leid Christi.“
Am Karfreitag erklingt die Weimbs-Orgel in Gemünd wieder.
Seit der Flut 2021 hat sie geschwiegen, doch nun erklingt sie am Abend des Karfreitags um 21 Uhr zum ersten Mal wieder: die Gemünder Weimbs-Orgel in der Pfarrkirche St. Nikolaus.
Nachdem damals Wasser und Schlamm zwei Meter hoch in der Kirche standen und eine langanhaltende hohe Luftfeuchtigkeit für Schimmel am Instrument sorgte, musste die Orgel umfangreich saniert werden.
Auch wenn das erste Aufspiel eigentlich ein freudiger Anlass ist, hat sich Andreas Warler, der Organist an der Schlosskirche Schleiden und koordinierender Kirchenmusiker der GdG Hellenthal-Schleiden ist, bewusst den Karfreitag dafür ausgesucht. „Denn das ist ein Tag, an dem viele Menschen sich an das Leid erinnern, welches die Flut gebracht hat. Diese Erfahrung spannt sich wie ein Bogen vom Leid der Menschen zum Leid Christi. Neun Menschen sind im Stadtgebiet bei der Flutkatastrophe ums Leben gekommen. Sie wollen wir im Gebet mitnehmen,“ erläutert der Kirchenmusiker.
Orgelmeditationen an Karfreitag hat Andreas Warler unter anderem schon in Steinfeld und in Hellenthal gehalten. Die Kirche lässt er dabei im Dunkeln, nur das Kreuz ist angestrahlt. Pastoralreferent i.R. Paul-Josef Jansen wird Stationen des Leidensweges Christi auswählen und vortragen. Diese Texte zum Leidensweg Christi, seinem Sterben und seinem Erlösertod am Kreuz wird Andreas Warler durch freie Improvisation tonbildnerisch übersetzen. Der Kirchenmusiker kennt sie vorher nicht, sondern lässt seine Gedanken zu den Texten durch die Finger in seine Musik fließen. „Die Menschen hat das immer sehr ergriffen,“ weiß er zu berichten und ist gespannt, wie viele Menschen sich dieses Jahr von der Meditation in Gemünd ansprechen lassen.
Der Eintritt ist frei(willig), um Spenden wird gebeten.