Wunden verbinden, gebrochene Herzen heilen

Kolumbianische Bischöfe zum Gedenktag für Opfer des bewaffneten Konflikts

Gedenk- und Solidaritätstag mit den Opfern des bewaffneten Konflikts am 9. April 2025. (c) CEC
Gedenk- und Solidaritätstag mit den Opfern des bewaffneten Konflikts am 9. April 2025.
Datum:
Fr. 11. Apr. 2025
Von:
Carina Delheit

Zum nationalen Gedenk- und Solidaritätstag mit den Opfern des bewaffneten Konflikts, der im Kolumbien 9. April begangen wurde, haben die kolumbianischen Bischöfe in einer öffentlichen Erklärung ihre Verbundenheit mit den von Gewalt betroffenen Orten und Gruppen zum Ausdruck gebracht und ihren Willen zum Engagement für Versöhnung und Frieden bekräftigt.
Als Zeichen des Glaubens und der Verbundenheit mit denjenigen, die in diesem Kontext gelitten haben, haben die Bischöfe alle Kirchengemeinden des Landes gebeten, sich an diesem Tag mit einem symbolischen Glockenläuten um 12 Uhr mittags zu beteiligen.

Inspiriert von Psalmvers „[Der Herr] heilt, die gebrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden“ (Ps 147) richten die Bischöfe einen „solidarischen Gruß an alle Überlebenden, die jahrelang unter verschiedenen Formen bewaffneter Gewalt gelitten haben“, versichern sie ihrer Nähe und gedenken derer, die ihr Leben verloren haben, und derer, die noch immer mit den Folgen des Konflikts zu kämpfen haben.
In der Bischofsbotschaft wird die Arbeit von Verantwortlichen und Organisationen hervorgehoben, die trotz aller Widerstände Initiativen zur Schaffung von Frieden fördern und sich für Gerechtigkeit, Wahrheit und umfassende Wiedergutmachung für die Opfer einsetzen. Die Bischöfe betonen, dass deren Dienste „denen, die es am meisten brauchen, Hoffnung bringt“. Sie bringen auch zum Ausdruck, dass durch deren Arbeit die Wunden von der Zuwendung Gottes berührt und durch die Kraft der Solidarität geheilt wird.  

Mit Bezug auf das Heilige Jahr 2025 betonen die Bischöfe, dass Frieden nur aufgebaut werden kann, wenn die Vergangenheit nicht vergessen wird, und dass der Schmerz in Chancen zur Versöhnung umgewandelt werden muss. Sie rufen dazu auf, Dialogprozesse zu begleiten, insbesondere in den von der Gewalt am stärksten betroffenen ländlichen Gebieten, damit „das Gedenken und die Solidarität mit den Opfern in Handeln umgesetzt wird“.  
Die Bischöfe bekräftigen aus ihrer christlichen Überzeugung, dass „die Hoffnung nicht enttäuscht“ werden dürfe und dass Frieden nur durch „Zuhören, Dialog, soziale Gerechtigkeit und Einsatz für die Verteidigung der Menschenrechte“ möglich sein wird. Sie bringen ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Überzeugungen die politischen Entscheidungsträger und die Friedenspolitik inspirieren, damit Kolumbien sich in Richtung „eines versöhnten Landes entwickelt, in dem die Opfer des bewaffneten Konflikts Protagonisten einer neuen Geschichte der Würde, der Einbeziehung und einer echten Geschwisterlichkeit sind“.