Anlässlich der Heiligtumsfahrten 2023 im Bistum Aachen waren Werke des Künstlers Fredy Sánchez Caballero aus dem kolumbianischen Partnerland des Bistums Aachen in mehreren Ausstellungen in Mönchengladbach und Aachen zu sehen. Während der Aachener Heiligtumsfahrt gestaltete der in Medellín lebende Maler zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch eine Außenwand an der Aachener Mefferdatisstraße, die auf einer Seite das Entrée zum neuen Park am Büchel bildet. Das Bild zeigt eines seiner zentralen Themen: den Raubbau an der Natur und die Bedrohung der Erde durch den Menschen. Eine weitere Konsequenz der genannten Ausstellungen war, dass inzwischen Bilder des Künstlers in der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen und im Aachener Generalvikariat hängen.
Im Spätsommer dieses Jahres ist ein weiteres Wandbild von Fredy Sánchez im Rheinland hinzugekommen. Eine Außenwand im Siegburger Stadtteil Stallberg zeigt jetzt ein großflächiges Friedensbild. Es zeigt sowohl die Vision des Friedens als auch seine Bedrohungen. Initiiert wurde die farbenfrohe Friedensbotschaft für diesen Ort von Ursula Holzapfel und Pfarrer Ulrich Kollwitz. Beide haben jahrzehntelang in der kolumbianischen Pazifikregion Chocó gearbeitet und dort auch Fredy Sánchez kennengelernt, der einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend ebenfalls im Chocó verbrachte - was den meisten seiner Bilder durch afrokolumbianische Sujets anzusehen ist. Nach Beendigung ihrer Berufstätigkeit sind die beiden Deutschen an den Siegburger Herkunftsort von Uli Kollwitz zurückgekehrt.
Das neue Wandbild begleitet jetzt die Vorbeikommenden an einem der Schulwege des Siegburger Viertels. Neben Tauben als klassischem Friedenssymbol sind mit Hahn, Hund, Löwe und Pferden noch andere symbolträchtige Tiere dargestellt. Die zentrale Menschen-Gruppe des Bildes zeigt mit Frauen und Kindern Personengruppen, deren friedliches Zusammenleben besonders oft vom unfriedlichen Handeln anderer bedroht ist.
Wandbilder, die in Kolumbien murales heißen, sind dort und in anderen lateinamerikanischen Ländern vor allem in den Metropolen seit Jahrzehnten sehr verbreitet. Anders als die in Deutschland gängigen Graffities der Pop- und Subkultur stehen in Kolumbien Bildmotive im Vordergrund der murales; Schrift und Text sind auf ihnen eher untergeordnet.