Auf dem Weg zur Biodiversitäts-COP

Kolumbiens Kirche bereitet sich auf die COP 16 in Cali vor

Kolumbiens Kirche bereitet sich auf COP 16 in Cali vor (c) CEC
Kolumbiens Kirche bereitet sich auf COP 16 in Cali vor
Datum:
Mo. 30. Sept. 2024
Von:
Carina Delheit

Vom 23. bis 24. September haben sich 200 Delegierte der katholischen Kirche Kolumbiens in Bogotá am Sitz der kolumbianischen Bischofskonferenz getroffen, die sich im Rahmen ihrer pastoralen Arbeit regional für die Erhaltung von Artenvielfalt und den Schutz des Gemeinsamen Hauses einsetzen, um sich auf die COP 16 über die biologische Vielfalt vorzubereiten, die vom 21. Oktober bis 1. November in Cali stattfindet. 
Dabei standen die folgenden Themen im Mittelpunkt:

  • Welche konkreten Praktiken für eine ganzheitliche Ökologie fördert die Kirche zusammen mit anderen gesellschaftlichen Gruppen vor Ort?
  • Wie können diejenigen geschützt werden, die die Natur schützen?
  • Wie können Ernährungssicherheit und solidarisches Wirtschaften gewährleistet und gleichzeitig die biologische Vielfalt erhalten werden?

Der Austausch fand in Fachvorträgen und Dialogforen statt.

In dem Treffen kam das Interesse an gemeinsamen Bemühungen aller kirchlichen Institutionen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene zum Ausdruck. Hauptveranstalter waren das Nationalsekretariat für Sozialpastoral (Caritas Kolumbien) und der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM. Daher kamen neben der kolumbianischen Realität auch Erfahrungen aus Bolivien und Paraguay zur Sprache.
Die Bischöfe Germán Medina Acosta, Bischof von Engativá und Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, und Juan Carlos Barreto Barreto, Bischof von Soacha und Vorsitzender der Bischofskommission für Sozialpastoral, sowie Padre Pedro Bracessco, Stellvertretender Generalsekretär des CELAM, gehörten ebenso zu den Teilnehmenden wie Erzbischof Paolo Rudelli, Apostolischer Nuntius in Kolumbien.

Am Ende des Treffens stand ein Aufruf zum weiteren Aufbau von „Gemeinwesen mit nachhaltiger Ökologie, die Frieden mit der Natur fördern“, der offiziell an einen Delegierten der kolumbianischen Regierung übergeben wurde.
 
Zu den beim Treffen vertretenen Initiativen, in denen entsprechend der Enzyklika Laudato Si' von Papst Franziskus bäuerliche, indigene und afro-kolumbianische Gemeinschaften zusammenarbeiten und zur Erhaltung und Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts und einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, gehörten:

  • aus San Vicente del Caguán (Departement Caquetá): Prozesse zur Erhaltung von Artenvielfalt und ökologischen Zonierung, Förderung einer verantwortungsvollen Landnutzung
  • aus Puerto Concordia und Puerto Rico (Departement Meta): Sozialer Dialog über die Formalisierung von Land und die Entwicklung nachhaltiger Produktionsprojekte in Reservaten mit landwirtschaftlicher Nutzung
  • aus Ocaña und Tibú (Departement Norte de Santander): Fortschritte beim Schutz von Feuchtgebieten, bei der Bekämpfung der Entwaldung und bei der Unterstützung indigener Völker
  • aus Yarumal (Departement Antioquia): Pläne für die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts und die Abschaffung der illegaler Minen und Landwirtschaft, mit Schwerpunkt auf Unterstützung von Frauen und Jugendlichen.

Bei der Veranstaltung im Vorfeld des CP16-Gipfels wurde die Bedeutung von Initiativen wie der Gründung von ökologischen Gemeinden und Laudato Si'-Workshops hervorgehoben, um die ökologische Anliegen in konkrete pastorale Maßnahmen zu integrieren und eine Kultur des Respekts und der Sorge für die Umwelt in den Pfarrgemeinden zu fördern.