1957 wies Papst Pius XII. erstmals eindringlich auf den weltweiten Priestermangel hin. Besonders groß war das Missverhältnis zwischen der Zahl der Getauften und der Priester damals in Lateinamerika. Den Appell des Papstes für weltweite Solidarität in diesem Anliegen griffen die deutschen Bischöfe Anfang der 1960er Jahre durch eine finanzielle Unterstützung der Priesterausbildung in Lateinamerika auf. Neben der Gründung des Bischöflichen Hilfswerks Adveniat für die Pastoral in Lateinamerika begannen so genannte Patenschaften einzelner deutscher Diözesen mit einzelnen Ländern Lateinamerikas zur Förderung des dortigen Priesternachwuchses - so auch die Kolumbienhilfe des Bistums Aachen.
Inzwischen lebt diese Partnerschaft auch von zahlreichen weiteren Aktivitäten:
- 1988 kam es zur Gründung der action pro colombia zur Hilfe für Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien und Unterstützung entsprechender Initiativen vor Ort.
- 1993 entsandte der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen erstmals Freiwillige für ein Jahr nach Kolumbien als "Sozialer Dienst für Frieden und Versöhnung"; weitere Verbände folgten. Mittlerweile kommen auch kolumbianische Freiwillige für einen "Reverse-Dienst" ins Bistum Aachen.
- Ein gemeinsamer Gebetstag in Kolumbien und im Bistum Aachen am ersten Septembersonntag stellt seit 2003 das Partnerschaftsanliegen besonders heraus.
- Seit 2012 fördert das Bistum Aachen Personaleinsätze von AGEH-Fachkräften, die die Arbeit in der Sozialpastoral einzelner kolumbianischer Diözesen unterstützen.
- Seit 2014 studieren Kolumbianer mit einem Stipendium des Bistums Aachen an der Katholischen Hochschule NRW in Aachen mit dem Studienziel Master in Sozialer Arbeit.
- Eine Bischöfliche Partnerschaftskommission bündelt im Bistum Aachen seit 2010 die verschiedenen Aktivitäten und bildet ein Forum für Austausch und Weiterentwicklung des Miteinanders.
- Arbeitsgruppen und Initiativen beleben die partnerschaftlichen Verbindungen mit politischen Veranstaltungen oder kulturellen Aktionen zu Kolumbien.
Die Partnerschaft basiert auf Solidarität, Verantwortung und Augenhöhe. Das gegenseitige Kennenlernen und voneinander Lernen, vor allem bei Begegnungen von Projektpartnern und unterschiedlich Engagierten und Interessierten beider Seiten ist dabei Bestätigung, das Bestehende zu stärken, und Ermutigung, es weiterzuentwickeln und Neues zu wagen.