Wohnort: Solingen
Beruf: Dipl. Sozialpädagogin
1) Aus welcher persönlichen Motivation heraus haben Sie sich dazu entschieden, unabhängige Ansprechperson im Bistum Aachen zu werden?
Die Berichte zum Missbrauch in der Kirche haben mich entsetzt, sowie die Geschichten Betroffener mich tief berührt haben.
Im Zusammenwirken von Prävention-Intervention und Ansprechperson (PIA) sehe ich die Chance, die Realitäten anzuerkennen statt zu verwischen, manches Leid zu lindern und künftiges verhindern zu helfen.
Ich möchte als Ansprechperson dazu beitragen, dass Betroffene sich gehört, ernstgenommen und unterstützt fühlen.
2) Welche Qualifikationen bringen Sie bereits aus ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit mit, die Ihnen bei der Bewältigung der Aufgaben helfen kann?
Im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit bei einem Wohlfahrtsverband hatte ich viel mit schwierigen familiären Situationen und häuslicher Gewalt zu tun. Ich weiß um die vielschichtigen Empfindungen, die es oft schwer machen, persönliche, belastende Erfahrungen mitzuteilen.
Ich habe Erfahrungen hilfreiche Gespräche zu führen.
Mehrere (therapeutische) Weiterbildungen und meine Beratungstätigkeit sind dabei nützlich.
3) Warum halten Sie die Arbeit für besonders wichtig?
Erlebter Missbrauch wirft meist lange Schatten.
Ebenso ist die Erfahrung von Gemeinschaft, von Vertrauen und Respekt förderlich und heilsam. Sie stärkt unsere Zuversicht und Lebensenergie.
Gerade unter dem Dach einer Institution, die in besonderer Weise für die o.g. Werte steht, sollten insbesondere Anerkennung und Wertschätzung erfahrbar sein. Materielle Leistungen sowie eine institutionelle Verantwortlichkeit können erfahrenes Leid nicht aufwiegen, aber dessen Auswirkungen (etwas) abmildern.